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Schwuler Trump-Anhänger wegen Sturm aufs Kapitol verhaftet

Brandon Straka ist ein ehemaliger Demokrat und bezeichnet sich nun als «freiheitsliebender Patriot»

brandon straka
Brandon Straka ist ein offen schwuler Friseur und Schauspieler aus New York. (Bild: Facebook.com/BrandonStraka)

Am 6. Januar randalierte Brandon Straka mit anderen Trump-Befürworter*innen im Kongressgebäude. Jetzt wurde er verhaftet.

Brandon Straka muss sich für seine Teilnahme am Sturm des Kapitols vor Gericht verantworten. Der offen schwule Friseur und ehemalige Demokrat aus New York ist kein Unbekannter der rechtskonservativen Szene. 2018 gründete er die «Walk Away»-Bewegung, die LGBTIQ-Wähler*innen dazu bringen will, die Demokratische Partei zu verlassen. 2019 versuchte er ein LGBTIQ-Zentrum zu verklagen, weil es ihm die Durchführung eines politischen Anlasses untersagt hatte.

Das FBI erhebt nun formale Beschuldigungen gegen den 44-jährigen US-Amerikaner wegen widerrechtlichen Eindringens in das Kongressgebäude, gewalttätigen Verhaltens oder Störung der öffentlichen Ordnung sowie Behinderung der Sicherheitskräfte. Beim Sturm des Kapitols kamen fünf Menschen ums Leben.

Zum Beweismaterial des FBIs zählen mehrere Tweets sowie Videos, in denen Straka vor dem Kongressgebäude zu sehen ist und «Wir gehen rein!» oder «Go! Go!» ruft. Ein anderes Video zeigt, wie er andere Randalierer*innen dazu auffordert, einem Polizisten die Schutzausrüstung zu entreissen. Während des Angriffs soll Straka zudem «Hold. The. Line!!!» getweetet haben (etwa: «Haltet die Stellung!». Straka hat sein Twitter-Konto inzwischen gelöscht, scheint jedoch immer noch bei Instagram aktiv zu sein.


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Der treue Trump-Befürworter streitet seine Beteiligung an der Erstürmung des Kapitols jedoch nicht ab. Im Gegenteil. Als republikanische Politiker*innen behaupteten, die Angreifer*innen seien verkleidete Demokrat*innen, tweetete er: «Ich war dort. Nicht die Antifa war am Kapitol. Es waren freiheitsliebende Patrioten, die verzweifelt für die letzte Hoffnung unserer Republik kämpfen, weil sich sonst niemand um sie schert. Alle anderen können sie verurteilen. Ich tue es nicht.»

In weiteren Tweets kritisierte Straka die Republikanische Partei. «Ich bin wirklich verwirrt», schrieb er. «Während sechs bis acht Wochen beruft sich die Rechte auf ‹1776› und fordert die Revolution, falls der Kongress vorwärts macht (mit der Bestätigung Bidens, Anm. d. Red). Der Kongress machte also vorwärts und die Patrioten stürmten das Kapitol – jetzt sind alle beschämt, dass das passiert ist.»

Wie US-amerikanische Medien berichten, ist Strakas erste Anhörung für Dienstag, 27. Januar, geplant. Bis dann bleibt er in Untersuchungshaft.


Derweil gewöhnt sich US-Präsident Joe Biden an die Arbeit im Weissen Haus. Unter anderem hob er eine kontroverse Anordnung seines Vorgängers Donald Trump zum Ausschluss von trans Personen aus den Streitkräften auf (MANNSCHAFT berichtete). Der Demokrat unterzeichnete am Montag eine Verfügung, wonach «alle Amerikaner, die qualifiziert sind, in den Streitkräften der Vereinigten Staaten zu dienen, dies auch tun können sollen», wie das Weisse Haus in Washington mitteilte.


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