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Schutz vor Hass: Schweizer Rapper Mimiks bekennt Farbe

Nach einem Shitstorm für das Openair Frauenfeld solidarisiert sich der 28-Jährige mit den Organisator*innen und der LGBTIQ-Community.

Mimiks
Mimiks (Bild: Instagram)

Das Openair Frauenfeld änderte anlässlich der bevorstehenden Abstimmung in der Schweiz sein Profilbild auf Instagram: Das Festival-Logo ist jetzt vor dem Hintergrund der Regenbogenfahne zu sehen. Das Engagement des grössten Hip-Hop-Festivals Europas für ein Ja zum Schutz vor Hass löste jedoch einen Shitstorm aus. Nun solidarisierte sich der Schweizer Rapper Mimiks mit den Organisator*innen und postete ebenfalls eine Regenbogenfahne.

Am gestrigen Sonntag postete der Schweizer Rapper Mimiks auf Instagram eine abgewandelte Version seines aktuellen Albumcovers. Mit nacktem Oberkörper sitzt er frontal zur Kamera, sein Gesicht ist von einem fünfzackigen Stern verdeckt. Doch statt des grauen Hintergrundes leuchten nun die Regenbogenfarben der LGBTIQ-Community. «Aus aktuellem Anlass», heisst es dazu in der Bildunterschrift.

Regenbogen-Cover
Der 28-jährige Luzerner wirbt so bei seinen 15’400 Follower*innen für ein Ja zum Schutz vor Hass. Am kommenden Sonntag entscheidet das Schweizer Stimmvolk, ob öffentliche Hetze gegen Schwule und Lesben künftig strafbar ist (MANNSCHAFT berichtete).

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Damit unterstützt der Rapper, der mit seinen Alben bereits mehrmals an der Spitze der Schweizer Charts stand, nicht nur die LGBTIQ-Community. Mit dem Regenbogenpost solidarisiert sich Mimiks auch mit den Organisator*innen des Openairs Frauenfeld, wie ein Nametag zum Post verratet. Das grösste Hip-Hop-Festival erntete vergangene Woche nämlich mit einem Regenbogenbild einen zünftigen Shitstorm.

Hass in den Kommentarspalten
Zu den Reaktionen zum Engagement für mehr Schutz vor Hass gehörten zahlreiche «Kotz-Emojis» und homophobe Sprüche. Einige der 116’000 Follower*innen forderten ihr Geld für die Tickets zurück.

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Das Schweizer Hip-Hop-Magazin Lyrics zeigt sich in einem Artikel enttäuscht: Die Hip-Hop-Kultur stehe für Offenheit und Toleranz. «Diese Message scheint nicht bei allen angekommen zu sein. Immerhin: Inzwischen sind in der Kommentarspalte auch viele positive Beiträge zu finden. Auch für Mimiks gab es von seinen Fans und seinen Kolleg*innen aus der Musikbranche viel Lob und Zuspruch.

Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, stimmen diese unterstützenden Kommentare positiv. «Es zeigt, dass wir eine grosse Community sind und als Gesellschaft ganz klar gegen Diskriminierung und Hass einstehen wollen», sagt er gegenüber Tele Top.

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Auch Fussballclubs machen mit
Das Openair Frauenfeld und Mimiks sind nicht die Einzigen, die im Abstimmungskampf Farbe bekennen: Auch der Fussballclub BSC Young Boys (MANNSCHAFT berichtete) aus der obersten und der FC Winterthur aus der zweitobersten Schweizer Liga haben mittlerweile eine Regenbogenfahne gepostet.

Vor einer Woche warb ausserdem der US-Konzern Coca-Cola für mehr Vielfalt und indirekt für die Ausweitung der Anti-Rassismusstrafnorm. «Coca-Cola schmeckt vielen in der Schweiz. Unabhängig des Alters, des Geschlechts, der Hautfarbe, der Religion oder der sexuellen Orientierung», hiess es auf der Titelseite der Pendlerzeitung 20Minuten (MANNSCHAFT berichtete).

Umfrage: Wie gross ist dein Vertrauen in die Polizei?

Nach einer anfangs sehr hohen Zustimmung zeigt eine neuere Umfrage einen sinkenden Ja-Anteil (MANNSCHAFT berichtete). Abgestimmt wird am 9. Februar. Die Schweizer Post empfiehlt bei brieflicher Stimmabgabe mit B-Post den Stimmzettel bis spätestens Dienstag aufzugeben.


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