«Schule der Vielfalt» kommt in den Norden

Vernetzungs- und Fortbildungsreihe in Schleswig-Holstein und Hamburg

Frank Thies, Regionalkoordination Nord für Schule der Vielfalt (Bild: zVg)
Frank Thies, Regionalkoordination Nord für Schule der Vielfalt (Bild: zVg)

Aufklärung über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, Schutz von queeren Jugendlichen, aber auch Demokratiebildung für alle Schüler*innen ist wichtiger denn je. Gerade in Zeiten, da Menschenrechte in Gefahr sind.

Doch während «Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage» deutschlandweit sehr bekannt ist, ist das Programm «Schule der Vielfalt» bisher hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen und Berlin etabliert: Hier verpflichten sich Schulen, regelmässig Aufklärungs-Workshops anzubieten, eine Ansprechperson zu benennen, das Thema sichtbar zu machen und an Vernetzungstreffen teilzunehmen.

Doch die Idee schwappt auf immer mehr Bundesländer über: Niedersachsen hat unlängst Stellen bewilligt, aber auch Sachsen, Rheinland-Pfalz und eben auch der Norden machen mit.

In Hamburg setzen sich das Gymnasium Blankenese und die Stadtteilschule Julius-Leber-Schule für Akzeptanz von LGBTIQ ein, in Schleswig-Holstein ist es die Gemeinschaftsschule Willy-Brandt-Schule.

Das Organisations-Team der Schule der Vielfalt im Norden (Bild: zVg)
Das Organisations-Team der Schule der Vielfalt im Norden (Bild: zVg)

Aber es stehen nun schon doppelt so viele Schulen in beiden Bundesländern in den Startlöchern: Auch sie wollen «Schule der Vielfalt» werden. Und viele weitere Bildungseinrichtungen wollen sich zumindest fortbilden und Projekte starten.

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Seit Juni 2024 ist das Jugendnetzwerk «lambda::nord e. V.» Trägerverein und beauftragt Lehrer, Bi-Aktivist und Diversitätsbeauftragten Frank Thies als Regionalkoordination mit der Unterstützung im Norden. Im weiteren Team sind aber auch der Verband LSVD+ Schleswig-Holstein, das Aufklärungsprojekt «Schlau Schleswig-Holstein» und weitere interessierte Lehrkräfte.

«Jedes Kind, jede jugendliche Person hat das Anrecht darauf, angstfrei und möglichst diskriminierungsarm zur Schule zu kommen. Das ist die Aufgabe von uns Lehrkräften und Sozialpädagog*innen» sagt Thies und fordert, dass jede Schule sich hierzu Gedanken macht und queere Menschen nicht vergisst.

Damit sich die Schulen vernetzen, die eigene Expertise professionalisiert und Unterrichtsmaterialien ausgetauscht werden können, gibt es Termine in Norderstedt, Hamburg, Lübeck und Kiel. Anmeldung über [email protected]. Für Hamburg auch über li-hamburg.de

Schule der Vielfalt wird bundesweit von Queere Bildung vernetzt. Die Programm-Macher*innen hoffen, dass sowohl die Bundesländer, als auch der Bund (über den Aktionsplan «Queer leben» – MANNSCHAFT berichtete) dauerhaft finanzielle Mittel zur Verfügung stelle, insbesondere wenn immer mehr Schulen ihre Bedarfe erkennen.

Trans Frau Felizia Möhle aus Thüringen vertritt die queere Community im Fernsehrat. Dabei hat sie einige Ansätze für Veränderungen – und lässt sich von Hasskommentaren nicht abschrecken (MANNSCHAFT+).

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