Hassgewalt in NRW: Trans Frau in Mittagspause zusammengeschlagen
Es handelt sich um eine Mitarbeiterin im städtischen Bürgerservice
Die Polizei in NWR sucht über einen Monat nach dem Überfall auf trans Frau Hanna Kaltenborn weiter nach Spuren und hat am Freitag erneut Zeug*innen gebeten, sich zu melden.
Am 13. Februar 2023 kam es laut Polizeiangaben in Stolberg gegen 13.30 Uhr in der Nähe des Bastinsweiher und des Ritzefeld-Gymnasiums zu «Beleidigungen und einer Körperverletzung» zum «Nachteil» einer trans Frau, wie es im Beamt*innendeutsch heisst.
Bei dieser handelt es sich um Hanna Kaltenborn, Mitarbeiterin im städtischen Bürgerservice der sogenannten «Kupferstadt» in der Nähe von Aachen. Sie war zum Zeitpunkt des Vorfalls in ihrer Mittagspause.
Das sind die bislang bekannten Fakten: Kaltenborn war von einer Gruppe «junger männlicher Erwachsener» zunächst beschimpft worden. Nachdem sie die «aus fünf bis sechs Personen bestehende Gruppe» passiert und sich ungefähr 20 bis 30 Meter von ihnen entfernt hatte, wurde sie hinterrücks niedergeschlagen.
Dabei wurde Kaltenborn verletzt und musste medizinisch versorgt werden. Anfang März veröffentlichte die Stadtverwaltung Stolberg eine Mitteilung, in der sie den Angriff auf ihre Kollegin scharf verurteilte: «Die Motivlage deutet darauf hin, dass der Angriff durch ihre Transsexualität begründet ist», heisst es.
Gewalt gegen Mitarbeiter*innen des öffentliches Dienstes «Wir sind angesichts dieses schrecklichen Verbrechens gegen unsere Kollegin geschockt», sagte Bürgermeister Patrick Haas. «Denn wir stehen in der Stadtverwaltung und in Stolberg für Offenheit, Toleranz und die Wertschätzung von allen Menschen. Transfeindlichkeit hat genauso wie jegliche Gewalt oder jeglicher Hass gegen Personen, die anders aussehen, denken oder sexuell orientiert sind, in Stolberg keinen Platz.»
Dem pflichtete auch Frank Gilles bei, Vorsitzender des Personalrates der Kupferstadt Stolberg: «Frau Kaltenborn ist eine von allen geschätzte und beliebte Kollegin. Deshalb ist die Bestürzung über die vorliegende Tat und die Unterstützung für Frau Kaltenborn in der Belegschaft sehr gross. Der Personalrat wird sich mit Entschlossenheit gegen jede Form von Gewalt gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes positionieren.»
Die Polizei Aachen ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, nähere Beschreibungen der Angreifer wurden bislang nicht veröffentlicht.
Nachdem bereits Anfang März ein Zeug*innenaufruf veröffentlicht worden war, wiederholte die Polizei Aachen am Freitag die Bitte, sich bei ihr zu melden, falls jemand Hinweise zur Tat abgeben kann.
Zeug*innen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0241/9577-35101 oder (ausserhalb der Bürozeiten) 0241/9577-34210 zu melden.
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