Queeres Leben in Nigeria: Lesung und Diskussion
Erst im August waren 42 homosexuelle Männer in Nigeria bei einer Community-Veranstaltung zur HIV-Prävention festgenommen worden. Wenige Monate zuvor hatte man 53 Männer verhaftet, die angeblich an einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung in der Stadt Zaria im Norden Nigerias teilgenommen haben – ihnen wurde der Prozess gemacht. Die Repressionen gegen queeres Leben in Nigeria sind massiv. Und wie reagiert Deutschland?
2016 beantragte ein Nigerianer Asyl, nachdem ihn seine Familie auf die Straße gesetzt hatte, er bei einer Party mit anderen Schwulen angegriffen und sogar beschossen worden war – sein ehemaliger Partner kam ums Leben. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entschied: Obwohl in Nigeria Homosexualität strafbar ist, drohe dem Mann keine direkte Verfolgung. Dass er nach Nigeria zurückkehrt, sei „zumutbar“.
Wie lässt sich queeres Leben in Nigeria besser schützen? Wie lässt sich die Situation für queere Menschen in Nigeria verbessern? Welche Rolle spielen Männlichkeitsideale in dem Land und welche Wirkung hat das Anti-Homosexuellen-Gesetz aus dem Jahr 2014? Darum geht es bei einer Veranstaltung im Afrika-Haus in Berlin am Donnerstag mit Elnathan John und Olumide Popoola. John, Jurist und Autor von „An einem Dienstag geboren“ und Popoola, Aktivistin und Autorin von „When we speak of Nothing“ diskutieren über Möglichkeiten, sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Lesben und Schwulen und von transgeschlechtlichen Menschen in Nigeria einzusetzen.
In Olumide Popoolas neuestem Roman geht es um die Erfahrungen einer britisch-nigerianischen Trans*person in London und Nigeria. Elnathan John erzählt in seinem Roman die Geschichte des Jungen Dantala, der im Norden Nigerias in die zunehmend gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Boko Haram und der Regierung gerät.
Das Podiumsgespräch mit Elementen einer Lesung ist eine Veranstaltung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung in Kooperation dem Afrika-Haus Berlin und InterKontinental, Agentur für Literatur im Rahmen der Reihe „Crossings & Alliances“
Berlin, Donnerstag, den 7. Dezember 2017, 19:00 Uhr Afrika-Haus Berlin, Bochumer Straße 25, 10555 Berlin
Begrüßung: Oumar Diallo, Afrika-Haus Berlin und Sarah Kohrt, Hirschfeld-Eddy-Stiftung Input: Klaus Jetz, Hirschfeld-Eddy-Stiftung zur Arbeit der Stiftung mit nigerianischen Organisationen Die Veranstaltung findet in englischer Sprach statt.
Das könnte dich auch interessieren
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News
Europa
Queere Solidarität: Grosse Prides helfen kleineren Prides
Am Wochenende fand in Barcelona die jährliche Konferenz der Europäischen Pride Organisationen statt. Ein Vertreter aus Magdeburg berichtet von solidarischen Vorhaben.
Von Michael Freckmann
Pride
Queerfeindlichkeit
Hamburg
Homofeindliche Attacke nach CSD: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Gut ein Jahr nach einem mutmasslich schwulenfeindlichen Angriff auf einen Mann in Hamburg hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 19-Jährige lebt in Niedersachsen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Berlin
Schwulenfeindliches Mobbing in Berlin: Schulaufsicht in der Kritik
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln berichtet über monatelanges Mobbing gegen ihn. Nun steht der Leiter der Schulaufsicht in der Kritik. In einem Artikel des Tagesspiegel wird er «König von Mitte» genannt.
Von Newsdesk Staff
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News