«Queer Santa» verteilt Geschenke an verstossene LGBTIQ-Kids

Seit 22 Jahren ist die 77-jährige Linda Warren als Weihnachtsmann im Einsatz.

Linda Warren im Einsatz als «Queer Santa». (Bild: Twitter/cprnews)
Linda Warren im Einsatz als «Queer Santa». (Bild: Twitter/cprnews)

Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschert Linda Warren verstossenen LGBTIQ-Jugendlichen in Denver ein schöneres Weihnachtsfest. Die 77-Jährige wurde einst auch von ihrer Familie abgelehnt, weil sie lesbisch ist. Nun will sie Kids in ähnlichen Situationen auf die Festtage eine Freude machen. Ihren Spitznamen «Queer Santa» mochte sie jedoch anfangs überhaupt nicht.

Seit 22 Jahren verteilt die 77-jährige Linda Warren vor Weihnachten fleissig Geschenke an LGBTIQ-Kids in Not. Die Geste soll Jugendlichen, die von ihren Familien verstossen wurden, ein schöneres Fest bescheren. Wegen ihrer Auftritte im Weihnachtsmann-Kostüm bekam sie von der Community in Denver im US-Bundesstaat Colorado den Spitznamen «Queer Santa».

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Herzensangelegenheit Linda liegt die Geschenkeaktion sehr am Herzen – denn auch sie erfuhr Ablehnung innerhalb der Familie, weil sie lesbisch ist. «Deshalb ist es sehr wichtig für mich, dass wir uns um alle Kinder kümmern und dass wir alles für sie tun, was in unserer Macht ist», sagt «Queer Santa» Linda gegenüber Colorado Matters.

Als Linda mit der weihnachtlichen Verteilaktion anfing, wollte sie niemanden ausschliessen. Alle, die keine Geschenke zu Weihnachten erhielten, weil sie nicht mehr zuhause sein durften, erhielten etwas von ihr.

Ungewohnter Spitzname Den Spitznamen «Queer Santa» mochte sie aber lange Zeit gar nicht – und das hat einen logischen Grund. Das Wort «queer» benutzten die Leute früher, um sich über Menschen wie Linda lustig zu machen. Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass die Community das Wort quasi zurückerobert hatte. Mittlerweile nenne sie sich auch selber «Queer Santa».

Das ganze Jahr über sammelt Linda Spenden für ihre sogenannten «Holigay Gifts». Die Verteilung findet dann jeweils beim «Center of Colfax» statt, einem LGBTIQ-Jugendzentrum in Denver. Die Jugendlichen können sich für das Geschenk im Voraus registrieren, freiwillige Helfer*innen verpacken das Präsent vor der Übergabe. Darin finden sich etwa Geschenkgutscheine, Süssigkeiten, aber auch Witziges wie Regenbogensocken. 61 Personen kamen dieses Jahr vorbei, um ihr Geschenk abzuholen; ein neuer Rekord.

Trotzt Pandemie Linda schmeisst normalerweise noch eine Weihnachts-Party im Jugendzentrum – dieses Jahr ist alles anders. Keine Party, dafür ist sie mit Mundschutz und Gesichtsvisier ausgerüstet. Die Geschenke reicht sie für einmal durch das geöffnete Seitenfenster vorbeifahrender Autos – auch eine Pandemie kann «Queer Santa» nicht stoppen.

Wie es den LGBTIQ-Jugendlichen in der Schweiz und Österreich zur Weihnachtszeit geht, kannst du hier mit MANNSCHAFT+ nachlesen. Wir haben mit zwei Beratungsstellen gesprochen.

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