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Netflix-Serie «Die Kaiserin» gewinnt International Emmy

Eine der zentralen Figuren ist der schwule Kaiserbruder Luziwuzi

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Devrim Lingnau und Philip Froissant in «Die Kaiserin» (Foto: Netflix)

«Sissi» zieht auch weltweit: Das Netflix-Historiendrama «Die Kaiserin» hat einen International Emmy als beste Dramaserie des Jahres gewonnen. Das Team feierte ausgelassen.

Das deutsche Historiendrama «Die Kaiserin» hat den International Emmy als beste Dramaserie gewonnen. Die Netflix-Reihe über Österreichs Kaiserin Elisabeth setzte sich am Montagabend (Ortszeit) in New York gegen Produktionen aus Südkorea, Argentinien und Großbritannien durch. Nach dem Sieg jubelte das Team rund um Autorin Katharina Eyssen und Produzent Jochen Laube minutenlang ausgelassen vor der weltweiten Presse.

«Es ist surreal», sagte Eyssen der Deutschen Presse-Agentur, den Erfolg könne sie nicht fassen. Sie glaubt, dass die Emotionen und Dynamiken der Familienhistorie von «Die Kaiserin» die Zuschauer und Jury fasziniert haben. «Diese Tiefe der Personen hat die Leute überzeugt», sagte Eyssen über die Rückmeldungen zur Serie. «Diese Geschichte handelt nicht von einer Prinzessin, die einen König heiratet. Sie handelt von einer rebellischen jungen Frau», hatte Eyssen in ihrer Dankesrede auf der Bühne gesagt.

«Wir sind wahnsinnig geehrt», sagte Produzent Jochen Laube der dpa nach der Auszeichnung. Das gesamte Team habe den Stoff von Herzen umgesetzt und freue sich nun über den grossen Erfolg, gerade angesichts der «klugen, sympathischen und extrem eloquenten Konkurrenz». Nach seinen Angaben haben weltweit mehr als 100 Millionen Menschen beim Streaming-Anbieter Netflix zumindest Teile der Serie geschaut.


«Skandalgeschichten»
Interessant ist, dass in dieser Serie mit Devrim Lingnau und Philip Froissant als Kaiserpaar auch der schwule Bruder des Kaisers Raum bekommt (MANNSCHAFT berichtete), anders als bei der RTL-Konkurrenzserie «Sisi» mit Jannik Schümann als Kaiser und Dominique Devenport in der Titelrolle. In Staffel 1 von «Die Kaiserin» ist Ludwig Viktor, genannt Luziwuzi, noch ein Kind, entsprechend liegen die späteren «Skandalgeschichten» noch vor ihm.

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«Luziwuzi: Das provokante Leben des Kaiserbruders Ludwig Viktor» von Katrin Unterreiner (Foto: Molden Verlag)

Was es umso spannender macht abzuwarten, wie Netflix die Serie weiterentwickeln wird in Staffel 2 (und danach). Der Luziwuzi-Stoff alleine könnte eine grandios Serie füllen und gerade einer jüngeren LGBTIQ-Generation zeigen, wie historisch damit umgegangen wurde, wenn jemand gleichgeschlechtlich begehrte – und wenn dieser jemand auch noch zum Kaiserhaus gehört, also sehr sichtbar, sehr privilegiert und gleichzeitig unter enormem Druck steht, sich «anzupassen». (Was Luziwuzi nicht tut; mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.)

Die drei anderen deutschen Nominierten gingen dagegen leer aus. «Nazijäger – Reise in die Finsternis» musste sich der Dokumentation «Mariupol: The People’s Story» über das Schicksal der Kriegsopfer in der Ukraine geschlagen geben. «Klassik unterm Hakenkreuz – Der Maestro und die Cellistin von Auschwitz» unterlag als bestes Kulturprogramm einer kanadischen Dokumentation über Schauspielerin und Sängerin Buffy Sainte-Marie. «Triff… Anne Frank» konnte sich als bestes Sach-Programm für Kinder nicht gegen die Natur-Reihe «Built to Survive» durchsetzen.


Die International Emmys sind der weltweite Ableger und die kleine Schwester der Emmy-Hauptverleihung am 15. Januar, die als wichtigster TV- und Streamingpreis weltweit gilt.

Jannik Schümann drehte im Baltikum die 3. Staffel von «Sisi» für RTL (MANNSCHAFT berichtete).


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