Nach homo­phoben Gesängen: SK Rapid verliert Sponsor

Sportminister Kogler (Grüne) hatte vorher erklärt: «Mir reicht’s jetzt»

Foto: SK Rapid/Facebook
Foto: SK Rapid/Facebook

«MVC Motors» ist nach eigenen Angaben Österreichs grösster Ford Händler. Er hat nun als erster Sponsor bei SK Rapid die Konsequenz nach den homophoben Gesängen gezogen.

In einer Stellungnahme hatte sich MVC Motors vom Verein SK Rapid und den getätigten Aussagen bereits distanziert. So erklärte der Auto-Händler: «Die bekannt gewordenen Äusserungen stehen in keinster Weise im Einklang mit den Werten unseres Unternehmens. Wir distanzieren uns klar von beleidigenden und homophoben Aussagen.» Laut oe24.at wurde der ursprünglich bis 2025 laufende Vertrag von Seiten der Firma vorzeitig gekündigt.

Zuvor hatte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) an die Sponsoren appelliert. Namentlich nannte der Politiker im Ö1-«Mittagsjournal» am Mittwoch Rapids Hauptsponsor Wien Energie. Rapid-Spieler würden immerhin einen der wichtigsten öffentlichen Betriebe in der Bundeshauptstadt repräsentieren. «Und dann kommt so etwas raus», so Kogler.

«Mir reicht’s jetzt nämlich. Wir tun wirklich sehr viel, da kann es nicht sein, dass die Vereine von innen heraus morsch werden», so Kogler. «Homophobie, Rassismus, Sexismus hat keinen Platz, und das kann ja nicht nur für Sonntagsreden gelten, sondern muss auch gelebt werden.»

Der aktuell noch für Rapid Wien auflaufende Offensivspieler Marco Grüll hatte unter anderem mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Guido Burgstaller den Derby-Gegner Austria Wien nach dem 3:0-Erfolg am vergangenen Sonntag beleidigt. Mehrere Spieler sangen «Wir sind keine orschwoarmen Veilchen». Burgstaller, der für FC Schalke 04 und den FC St. Pauli spielte, entschuldigte sich auf Instagram.

Grüll erklärte: «Wir als Spieler haben eine gewisse Vorbildfunktion und dieser wurden wir in dieser Situation keinesfalls gerecht. Dafür kann ich mich nur aufrichtig entschuldigen und versichern, dass wir die vollen Konsequenzen dafür tragen», teilte der 25 Jahre alte Fussball-Profi am Dienstag mit (MANNSCHAFT berichtete).

Das Präsidium des österreichischen Klubs verurteilte die Gesänge der Spieler «auf das Schärfste», wie es in einer Mitteilung hiess: «Die Verunglimpfung von Menschen aufgrund von verschiedenen Merkmalen oder Lebensweisen soll bei Rapid keinen Platz haben.» Die Vorfälle sollen intern aufgearbeitet werden.

Alle sprechen über Lena Ober­dorf – ausser Lena Oberdorf MANNSCHAFT berichtete).

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