Nach der 2. ESC-Runde: Alle Acts fürs Finale stehen fest
Nemo hat es geschafft!
Das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest ist gelaufen. Es war der Abend, an dem der umstrittene Beitrag Israels dabei war – während vor der Tür der Malmö Arena protestiert wird.
Im südschwedischen Malmö ist das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest 2024 (ESC) über die Bühne gegangen. Für das Finale qualifiziert haben sich: Lettland, Österreich, Niederlande, Norwegen, Griechenland, Estland, Schweiz, Georgien, Armenien und Israel.
Nemo freute sich schon die ganze Woche über die starke queere Präsenz bei dem Musikwettbewerb. «Es ist fantastisch, dass die Menschen hier so viele queere Leute sehen», so der Schweizer Act (MANNSCHAFT berichtete).
Israel lieferte den höchst umstrittenen Beitrag: Am Donnerstagabend trat die Sängerin Eden Golan mit ihrem Song «Hurricane» an. Bei den Proben wurde sie von den Zuschauer*innen mit Buhrufen, aber auch mit Applaus und Jubel begrüsst. Bei gleich mehreren Demonstrationen am Tag in der südschwedischen Stadt hatten mehrere Tausend Menschen den Ausschluss des Landes vom Wettbewerb gefordert – auch Klimaaktivistin Greta Thunberg war unter den Protestierenden. Die Polizei schätzte, dass zwischen 10’000 und 12’000 Menschen an den Demos unter dem Motto «Schliesst Israel von der Eurovision aus» teilnahmen. Doch auch eine Solidaritätsdemonstration sollte es an dem Abend noch geben.
«Ich konzentriere mich auf die Musik, auf die gute Energie, und es gibt so viele Menschen, die mich unterstützen», sagte Golan vor Beginn der Show. Die Demonstrationen gegen ihre Teilnahme würden sie nicht interessieren. «Ich empfinde es als eine grosse Ehre, mein Land zu vertreten, besonders in diesen Zeiten.»
Israels Teilnahme an dem Wettbewerb sorgte schon früh für viel Gegenwind. Aufgrund des Gaza-Kriegs wurde besonders in den sozialen Netzwerken der Ausschluss des Landes von dem Wettbewerb gefordert. Die Veranstalterin des ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU), liess Israel mit der Begründung teilnehmen, dass es eine unpolitische Veranstaltung sei. Israel musste aber auf Druck der EBU Text und Songtitel der ersten Fassung «October Rain» ändern – dieser erschien den Veranstaltern zuerst zu politisch (MANNSCHAFT berichtete).
Begleitet von Sicherheitspersonal wurde die Künstlerin vor dem Auftritt zum Veranstaltungsort gebracht. Und auch in und vor der Halle sowie in der Stadt herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die Polizei war zahlreich vor Ort im Einsatz, um die Demonstrationen unter Kontrolle zu behalten und Ausschreitungen zu verhindern.
Neben den 16 antretenden Ländern, die sich um einen der zehn Plätze für das Finale an diesem Samstag bemühten, standen ebenfalls Künstler*innen auf der Bühne, die bereits fest gesetzt sind. Als Teil der «Big Five» treten beim zweiten Halbfinale Spanien, Italien und Frankreich auf. Deutschlands Kandidat Isaak hatte bereits beim ersten Halbfinale am Dienstag mit seinem Song «Always on the Run» seinen ersten Auftritt auf der ESC-Bühne.
In diesem Jahr gibt es eine neue Regel: Fans aus den Ländern der bereits fürs Finale gesetzten Künstler sind im Halbfinale ebenfalls stimmberechtigt. Das bedeute nun: Auch das Publikum aus Spanien, Italien und Frankreich durfte an der Telefonabstimmung teilnehmen.
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