«Bisschen ambivalent» – Catherine Deneuve küsst Tochter Chiara
«Das war tatsächlich schwierig für mich»
In «Marcello Mio» spielt sich Catherine Deneuve selbst. Es geht um ihren früheren Partner Marcello Mastroianni und die gemeinsame Tochter Chiara. Nicht jede Szene sei leicht gewesen, sagt Deneuve.
In ihrem neuen Film des schwulen Filmemachers Christophe Honoré unternimmt die französische Schauspiel-Legende Catherine Deneuve eine Reise in ihre Vergangenheit. Das sei ihr nicht in jeder Szene leicht gefallen, sagte die 80-Jährige am Mittwoch in Cannes. Das Werk handelt von ihrer früheren Beziehung zum italienischen Schauspieler Marcello Mastroianni (1924-1996). Deneuve und andere Filmschaffende spielen sich darin in einer Art fiktionalisierten Version selbst.
In der Hauptrolle ist Deneuves und Mastroiannis Tochter Chiara Mastroianni zu sehen. «Marcello Mio» folgt Chiara dabei, wie sie sich nach einer Identitätskrise in ihren Vater verwandelt. Ausgestattet mit Perücke, Anzug und Schnurrbart (und damit ihrem Vater erstaunlich ähnlich sehend), verstört sie ihr Umfeld mit ihrem neuen Auftreten.
Deneuve verfolgt im Film das Verhalten ihrer Tochter mit amüsierter Neugier. In einer Szene küsst sie ihre Tochter auf den Mund – und es wird angedeutet, dass sie in dem Moment von den Gefühlen zu ihrem früheren Partner übermannt wird. «Das war ein bisschen ambivalent, das war tatsächlich schwierig für mich», sagte Deneuve über die Szene. «Weil sie nunmal meine Tochter ist.»
Chiara sagte wiederum, sie habe damit keine Probleme gehabt. Sie distanziere sich stets von den Rollen, die sie verkörpere. «Es ist nur ein Spiel – es ist ein Film», sagte sie. «Was mir hingegen Probleme bereitete: Ich mochte es nicht, wieder Chiara zu werden», ergänzte sie. «Das habe ich bisher nicht verarbeitet. Es ist beunruhigend, wenn man lieber jemand anderes sein möchte.»
Das Werk des Franzosen Christophe Honoré läuft im Wettbewerb der Filmfestspiele Cannes.
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