Mann will Schwulenclub in Pakistan eröffnen und wird verhaftet
Anwohnende und Geistliche hatten gegen die Pläne protestiert
In Pakistan hat ein Mann in der Grenzregion zu Afghanistan die Eröffnung eines Schwulenclubs geplant und ist verhaftet worden.
Das teilte die Polizei vor Ort der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. Der rund 70-Jährige befinde sich derzeit in einer psychiatrischen Einrichtung, hiess es weiter.
Nach Angaben der Polizei hatte der Mann einen Antrag zur Eröffnung des Clubs bei örtlichen Behörden in der Stadt Abbottabad in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa eingereicht. Anwohnende und Geistliche protestierten daraufhin und forderten seine Festnahme. Die Polizei habe der Forderung schliesslich Folge geleistet. «Wir mussten ihn festnehmen, weil ihn sonst jemand noch umgebracht hätte», sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei der dpa.
Der Mann sei in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden – als Grund nannte der Polizeisprecher mentale Instabilität. Wie lange der Mann noch in der Einrichtung bleiben muss, gab die Polizei nicht bekannt.
Im vorwiegend muslimischen Pakistan sind Lesben, Schwule, Bisexuelle und trans Personen immer wieder Diskriminierungen ausgesetzt. Das Gesetz sieht für homosexuelle Handlungen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Zudem gab es nach offiziellen Angaben allein in den vergangenen acht Jahren 150 Tötungsdelikte an trans Menschen, hinzu kommen Tausende Fälle von Gewalt und Belästigung (MANNSCHAFT berichtete)
Gleichzeitig drängt die LGBTIQ-Gemeinde auf mehr Teilhabe in dem südasiatischen Land. Im vergangenen Jahr führte Sindh als erste Provinz Pakistans eine Quote für trans Menschen in Lokalregierungen ein.
Wien: 350.000 Menschen feierten Vielfalt bei der Demo. Ein U-Bahnfahrer allerdings wollte Pride-Besucher nicht mitnehmen (MANNSCHAFT berichtete).
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