London: Trans Kinder dürfen an Schulen misgendert werden
Die Auseinandersetzung geht in die nächste Runde
Schulen in England sollen künftig Eltern auch gegen den Willen ihrer Kinder informieren, falls Schüler*innen das zugeschriebene Geschlecht ändern wollen.
Zudem müssen Lehrer*innen trans Schüler*innen nicht mit den von ihnen selbst gewählten Pronomen ansprechen, sondern dürfen weiter die bisherigen Formen nutzen.
Auch ein Wechsel der Schuluniform – etwa Kleid statt Hose – oder des Vornamens muss nicht umgesetzt werden. Die konservative britische Regierung legte am Dienstag entsprechende Richtlinien vor.
Rechtskonservativen Kräften geht das Papier nicht weit genug. Sie fordern gesetzliche Verbote, wie unter anderem die frühere Premierministerin Liz Truss deutlich machte. Eine Debatte über den Umgang mit trans Schüler*innen in Grossbritannien schwelt seit Monaten, auch wenn es nur wenige bekannte Fälle gibt.
Kritiker*innen werfen der konservativen Regierung vor, sie führe aus wahlkampftaktischen Gründen einen «Kulturkrieg» (MANNSCHAFT berichtete) und wolle jungen trans Menschen die Legitimität absprechen.
«Verwirrung über Schutzmassnahmen» Bildungsministerin Gillian Keegan sagte, die neuen Richtlinien setzten das Kindeswohl an erste Stelle und würden Verwirrung über die vorhandenen Schutzmassnahmen beseitigen. «Die Ansichten der Eltern müssen ebenfalls im Mittelpunkt aller Entscheidungen stehen, die über ihre Kinder getroffen werden», sagte Keegan. Das gelte besonders für Entscheidungen, die über Jahre hinweg erhebliche Auswirkungen auf das Leben von Minderjährigen haben können.
Gleichstellungsministerin Kemi Badenoch sagte, das Regierungspapier mache deutlich, dass Lehrer*innen oder Mitschüler*innen nicht gezwungen werden dürften, unterschiedliche Pronomen zu verwenden, nur weil Jugendliche dies forderten.
Schottland will sich im Kampf um das Gender-Gesetz erneut juristisch mit der britischen Zentralregierung anlegen (MANNSCHAFT berichtete).
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