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Das waren unsere Lieblingsszenen in der «Lindenstraße»

Sybille Waury («Tanja»), Martin Walde («Sunny») und George Uecker («Carsten») zum Abschied der Serie

Lindenstraße Ende
Sybille Waury («Tanja»), Martin Walde («Sunny») und George Uecker («Carsten») über ihre Highlights der Serie (Fotos: Steven Mahner/WDR)

Mitte Dezember endeten die Dreharbeiten für die ARD-Serie «Lindenstraße». Die letzte Folge läuft am 29. März 2020. Wir wollten von Sybille Waury («Tanja»), Martin Walde («Sunny») und George Uecker («Carsten») wissen, was ihre Lieblingsszenen waren.

Nach über 34 Jahren ist Schluss mit dem ARD-Dauerbrenner: Aus diesem Anlass sprachen wir mit Sybille Waury und George Uecker, die mit ihren Rollen zu den dienstältesten TV-Homosexuellen wurden. Es ging um die grossen Skandale, einerseits wegen des schwulen Kusses zwischen Carsten und Robert (die Folge wird nochmal gezeigt – MANNSCHAFT berichtete) und die Bezeichnung von CSU-Politiker Gauweiler als «Faschisten» andererseits. Ausserdem liessen wir uns von den Schauspieler*innen ihre liebsten Szenen erzählen – auch Martin Walde, der die trans Frau «Sunny» spielt, steuerte seine Lieblingserfahrung bei.

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Sybille Waury («Tanja»)
«Als mein Kind überfahren wurde! Was ja grosse Tragik ist für eine Mutter, aber als Schauspielerin dachte ich: Yes! Ich darf schreien, heulen – das ist das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann. Da war für mich auch klar, dass man mir wirklich zutraute, zu spielen, als man diese Szenen für mich schrieb. Ich finde ja immer noch, als ich angefangen habe, war ich wirklich schlecht, und ich bin Hans Geißendörfer immer noch dankbar, dass er so lange zu mir gehalten hat und irgendwas in mir gesehen hat. Für mich endet meine Zeit in der Lindenstraße jedenfalls total rund.»

Martin Walde («Sunny»):
«Meine Lieblingsszene, oder besser gesagt Lieblingserfahrung, war, als Marek das erste mal in Stretchkleid und schlechter Perücke mit Jack neue (Frauen-)Kleidung einkaufen ging. Wir haben das in einem realen, gut besuchten Shoppingcenter in Köln gedreht und es herrschte normaler Betrieb. Ich erntete damals von Passanten üble Blicke und Kommentare. Was mir in vielerlei Hinsicht half! Zwar wäre ich damals gerne im Erdboden versunken, jedoch war es für das echte Gefühl in der Rolle Gold wert. Und es zeigte mir einmal mehr, wie wichtig das ist, was wir da gemacht haben.»


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Georg Uecker («Carsten»)
«Es sind mehrere Szenen. Da wo Carsten völlig aus dem Ruder läuft, tablettensüchtig wird, Leute ins Bett zerrt, sie wieder rauswirft und wieder eine Pille einwirft. Diesen Absturz über eine längere Zeit zu spielen, das hat Spaß gemacht. Sowas kannst du halt nur in so einer Langzeitserie machen.»

Waury wirft ein, er habe als spiessiger Schwuler angefangen, und später habe man ihm zusehen können, wie er total aus der Spur kommt.

Uecker: «Das fand ich auch toll. Das Bild wurde variiert, später dann zerstört. Aber erstmal musste er etabliert werden als Everybody‘s Darling. Sonst hätten es die Zuschauer vielleicht nicht akzeptiert. Der Österreichische Rundfunk war ja damals noch dabei, vom Bayrischen Rundfunk ganz zu schweigen. Darum musste man diesen wahnsinnigen Umweg gehen.»


Lindenstraße Ende
Folge 225: Der Kuss zwischen Robert und Carsten schlug hohe Wellen (Foto: WDR/Diane Krüger)

Das Doppel-Interview mit Waury und Uecker erscheint im März-Heft der MANNSCHAFT (Deutschland). Hier geht es zum Abo Deutschland und hier zum Abo Schweiz.


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