Lil Nas X: «Ich wollte mein Schwulsein wegbeten»
Der 20-jährige US-Rapper outete sich erst im Juni dieses Jahres als homosexuell
Der 20-jährige Rapper outete sich im Juni dieses Jahres, nachdem er mit seiner Single «Old Town Road» einen Hit gelandet hatte. Wie Lil Nas X jetzt in einem Interview mit CBS This Morning verriet, wollte er seine sexuelle Identität als Jugendlicher nicht akzeptieren.
Lil Nas X, der mit bürgerlichem Namen Montero Lamar Hill heisst, habe als Teenager gehofft, dass sein Schwulsein nur eine Phase sei, und dagegen an gebetet. Auf die Frage der CBS-Moderatorin Gayle King, ob er schon als Junge gewusst habe, dass er schwul ist, antwortete der Musiker: «Definitiv, ich wusste es. Vor allem während meiner Jahre als Teenager. Ich habe einfach nur gebetet, gebetet, gebetet, dass es sich nur um eine Phase handelt und dass es wieder weg geht.»
Eddie Murphy über alte Schwulenwitze: «Ich war ein Arschloch»
Der erst 20-jährige Rapper Lil Nas X war mit seinem Song «Old Town Road» ganze 19 Wochen an der Spitze der Billboard Hot 100, so lange wie niemand vor ihm. Ende 2018 stellte er seine erste Single «Old Town Road» auf Soundcloud. Er promotete sie, indem er Memes ins Internet stellt. Dann ging der Song plötzlich viral: In der App TikTok wurde die «Yeehaw Challenge» zum Trend. Millionen von Usern tanzten in Cowboy-Verkleidung zum Lied.
«Old Town Road» wird dem Genre des Country Trap zugeordnet. Er vermischt also Elemente des Country und des Trap, einem Sub-Genre des Hip-Hop. Diese Mischung macht den Song einzigartig und äusserst eingängig. Trotzdem hätte wahrscheinlich niemand gedacht, dass der bis dahin unbekannte Rapper sämtliche Musikgrössen hinter sich lässt. Mariah Careys Hit «One Sweet Day» hielt sich 16 Wochen auf Platz eins, Elton Johns «Candle in the Wind» 14 Wochen.
Der 20-Jährige selbst muss seinen Erfolg aber jetzt erst einmal verarbeiten. Er verkündete kürzlich, dass er eine Pause einlegen werde. «Es waren wilde sieben Monate. Ich muss mir ein wenig Zeit für mich gönnen», schrieb Lil Nas X. Zwei geplante Shows musste er absagen.
Lil Nas X hatte als erster Musiker überhaupt sein Coming-out, während er an der Spitze der Billboard Hot 100 war. Wie er im CBS-Interview sagte, sei es in dieser Position relativ einfach gewesen. «Aber für einen kleinen Jungen zehn Meilen weit weg von hier, dürfte es nicht so einfach sein.» Dennoch hoffe er, anderen mit seinem Coming-out helfen zu können: «Es muss natürlich noch sehr viel getan werden. Aber ich hoffe, dass es hilft.»
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Berlin
Nach homophobem Lehrer-Mobbing: Günther‑Wünsch kündigt Konsequenzen an
Der Fall des schwulen Pädagogen Oziel Inácio-Stech soll nun doch Konsequenzen haben. Die Bildungssenatorin kündigt eine Überarbeitung der Beschwerdestrukturen an. Reicht das?
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Schwul
News
Musik
Frauen-Klischees im Rap: Zu viel, zu laut, zu sexy, zu soft?
In der Rapszene gelten für Frauen oft andere Regeln als für Männer. Entsprechend wirkte die Hip-Hop-Kultur viele Jahre sehr männlich dominiert. Dabei wurde sie früh von Frauen mitgeprägt.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Feminismus
People
Bi