++ Erstmal kein Rio-Reiser-Platz ++ Queerfeindlicher Steinwurf ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 1. Juni 2021!
++ Erstmal kein Rio-Reiser-Platz ++
Der Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg sollte schon 2020 in Rio-Reiser-Platz umbenannt werden (MANNSCHAFT berichtete). Eine offizielle Veranstaltung dazu wurde wegen der Corona-Pandemie verschoben. Nun verzögert es sich noch weiter, wie der RBB am Donnerstag unter Berufung auf das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sowie den Bruder des Sängers berichtete. Geplant war die Umbenennung für kommende Woche.
Grund für die Absage seien Einsprüche von Anwohnenden, hiess es. Das Bezirksamt habe bestätigt, dass zunächst die juristische Klärung abgewartet werden müsse. Rio Reiser war 1996 gestorben.
++ Queerfeindlicher Angriff mit Steinen ++
Am Mittwochabend wurde eine Frau (28) in Berlin-Kreuzberg mit Steinen beworfen. Die 28-Jährige soll nach ersten Erkenntnissen gegen 19.25 Uhr von der Hasenheide kommend in Richtung Urbanstrasse entlanggelaufen sein, als sie von einer Gruppe Jugendlicher nach ihrem Geschlecht befragt wurde. Nachdem sie die Beantwortung ablehnte, sollen die Jugendlichen Steine nach ihr geworfen haben. Getroffen wurde sie nicht. Bei dem Versuch in Richtung Urbanstrasse wegzulaufen, seien ihr die Jugendlichen gefolgt und hätten sie weiter beleidigt. Im Polizeibericht ist die Rede von «Homophobie».
Erst als die von der Attackierten per Handy gerufenen Einsatzkräfte eintrafen, ergriffen die Jugendlichen die Flucht. Die Suche nach ihnen verlief negativ. Die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung führt nun das Fachkommissariat für Jugendgruppengewalt der Polizeidirektion 5
++ Forderung nach Gender-Verbot «peinlich» ++
Olaf Scholz hat sich gegen Regelungen zum Gebrauch der Gendersprache ausgesprochen. Jede*r müsse für sich entscheiden können, ob man gendert oder nicht, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Mittwoch beim Onlinetalk «Eine Stunde Zeit mit Olaf Scholz» der Wochenzeitung Die Zeit.
«Ich finde nicht, dass wir solche Pflichten auferlegen sollten und umgekehrt auch keine Verbote aussprechen.» Scholz verwies auf einen entsprechenden Vorstoss der Hamburger CDU, die den Gebrauch der Gendersprache in Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen verbieten will. «Das finde ich peinlich», so der Minister. (dpa)
++ Berlin hisst Regenbogenflagge ++
Am Dienstag hissten der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), die Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe, Eva Kreienkamp, und LSVD-Landesgeschäftsführer Christopher Schreiber gemeinsam die Regenbogenflagge. Damit wurde am Roten Rathaus der Pride-Sommer eingeläutet. Nachdem 2020 Grossveranstaltungen ersatzlos ausfielen oder in den digitalen Raum verlagert wurden, sind in diesem Sommer die meisten Events wieder in Präsenz geplant. Den Höhepunkt bildet wie immer die Demo zum Berliner CSD, die am 24. Juli als reiner Fussmarsch stattfindet.
Müller erklärte, er freue sich sehr, dass in diesem Jahr wieder Veranstaltungen in Präsenz stattfinden werden. «Mit dem Hissen der Regenbogenflagge vor dem Roten Rathaus machen wir den Auftakt für den Berliner Pride-Sommer und setzen ein starkes Zeichen für Diversität, Offenheit und Gleichstellung in allen Lebensbereichen und gegen Diskriminierung, Homo- und Transphobie.»
++ Landeskirche Braunschweig will Trauung für alle ++
Als eine der letzten Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will nun auch Braunschweig gleichgeschlechtliche Paare trauen. Einen entsprechenden Beschluss hat die braunschweigische Synode auf Antrag des Gemeindeausschusses am Freitag bei einer Tagung in Wolfenbüttel gefasst. Bis November soll das Landeskirchenamt eine Änderung des Traugesetzes vorlegen.
Seit 2002 gibt es in Braunschweigs Kirche schon die Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, sich im Gottesdienst segnen zu lassen. In den vergangenen fünf Jahren öffneten immer mehr von den 20 deutschen Landeskirchen die echte Trauung für Lesben und Schwule.
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