145 EU-Abgeordnete fordern sichere Europride in Serbien
Die LGBTIQ Intergroup des europäischen Parlaments hat einen Brief geschrieben
145 EU-Abgeordnete der LGBTIQ Intergroup fordern Serbien auf, wie geplant die Europride im September zu ermöglichen und die Sicherheit durchgängig mit Polizeischutz zu gewährleisten
Am 27. August erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vučić in einer Pressekonferenz, die geplante Europride werde abgesagt oder verschoben. Dies löste prompt internationale Kritik aus (MANNSCHAFT berichtete).
Schwedens Aussenminister Ann Linde hatte erklärt, es sei eine Ehre, Gastgeber*in der Europride zu sein.
An diesem Mittwoch nun richteten 145 LGBTI-Mitglieder des Europäischen Parlaments einen gemeinsamen Brief an den serbischen Präsidenten Vučić und Premierministerin Ana Brnabić und drängen darauf, dass die Europride wie geplant stattfindet und ausreichend geschützt wird. Die Entscheidung, die Europride im Jahr 2022 auszurichten, sei mit vielen Erwartungen verbunden gewesen, heisst es darin. «Belgrad hat jahrelang für die Gleichstellung von LGBTIQ in der Region gekämpft. Die Europride, die im kommenden September in Belgrad stattfindet, wird daher ein Meilenstein sowohl für die Bewegung als auch für die Region sein.»
Terry Reintke MdEP (Grüne), Co-Vorsitzender der LGBTI Intergroup, erklärte: «Die Kommentare des serbischen Präsidenten zeigen, trotz eines langen Prozesses der Zusammenarbeit mit Europride-Organisatoren: Angst ist eine Gefahr für Akzeptanz. Davon sind wir überzeugt: Trotz möglicher Gegenproteste wird dies eine friedliche Veranstaltung sein.»
Die Aufgabe der Regierung bestehe darin, den Organisatoren und Teilnehmern ausreichend Schutz zu bieten und sicherzustellen, dass die Europride ohne Gewalt stattfinden kann. Diese Parade werde ein Zeichen der Hoffnung für Menschen in ganz Europa sein. «Wir stehen Seite an Seite mit.»
Der Sozialdemokrat Marc Angel, MdEP, Co-Vorsitzender der LGBTI-Intergroup, kommt zu dem Schluss: «Die in Belgrad stattfindende Europride kann ein Game Changer sein, denn es wird das allererste Mal sein dass ein so bedeutendes paneuropäisches Event in einem südosteuropäischen Staat stattfindet. Der Ministerpräsident hat den Organisatoren während des Bewerbungsverfahrens – uns – volle Unterstützung zugesagt.«
Dieses Versprechen sollte erfüllt werden. Es sei sicherzustellen, dass die Europride stattfinden kann, ohne Hindernisse – dies ist eine Verpflichtung nach der Europäischen Menschenrechtskonvention.
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