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«LASVEGAS» – Queeres Kino aus Deutschland

Seit ein paar Tagen wird in Hannover gedreht

queeres Kino
Queeres Kino aus Deutschland (Foto: Junifilm)

Der Modeschöpfer Tristan liebt in «LASVEGAS» den impulsiven Travestiekünstler und Stricher Sunny. Das ist deutsches queeres, vielleicht sogar grosses Kino.

Ausgerechnet Hannover! Auf dem nicht eben für seinen Glamour bekannten Messegelände der niedersächsischen Landeshauptstadt haben am 6. August zu einem der aktuell vielversprechendsten Projekte der deutschen Filmbranche begonnen.

Weniger Last, mehr Tage wie diese

«LASVEGAS» lautet der Arbeitstitel des Films von Regisseur Kolja Malik, der bereits als Elfjähriger mit dem Schreiben von Drehbüchern und Inszenieren von Kurzfilmen begann. Seinen ersten Film «Und am Ende sind sie allein» finanzierte der Berliner unter anderem mit seinem Job in einem Kreuzberger Pornokino. 2018 feierte sein 30-Minüter «Storkow Kalifornia» bei der Berlinale Premiere und wurde auch beim Short Film Corner in Cannes gezeigt.

In Maliks neuem Film, zu dem er auch selbst das Drehbuch geschrieben hat, geht es um die ungewöhnliche und verrückte Liebegeschichte zwischen dem ehrgeizigen Modeschöpfer Tristan (Tim-Fabian Hoffmann) und impulsiven Travestiekünstler und Stricher Sunny (Daniel Roth).


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«Zwei entgegengesetzte Lebensentwürfe prallen aufeinander» , heisst es in einer ersten Pressemitteilung. Und auf Maliks Webseite kann man lesen: «Bis sie endlich aufhören, gegeneinander zu kämpfen, kämpfen sie gegen die Realität. Sie fahren mit dem Taxi durch Brandenburg und steigen in Las Vegas aus. Doch die Realität nimmt die Verfolgung auf.»

Hauptdarsteller Tim-Fabian Hoffmann, der mit Malik auch schon den Kurzfilm «Marrakech» gedreht hat, kennt man aus der queeren Doku-Fiction «Desire Will Set You Free» mit Rosa von Praunheim (der letzes Jahr seinen 77. Geburtstag feiert – MANNSCHAFT berichtete) Peaches und Nina Hagen. Daniel Roth war auch schon in «Storkow Kalifornia» mit von der Partie, genauso übrigens wie Lana Cooper, die nun auch in «LASVEGAS» mitspielt.

Ausserdem konnte Malik prominente Nebendarsteller*innen gewinnen, nicht nur seine Schwester Julia Malik, bekannt aus diversen TV-Produktionen und als Ehefrau von August Diehl, sondern auch Robert Stadlober («Sommersturm») und Nastassja Kinski, die zuletzt kaum noch als Schauspielerin zu sehen war, aber 2016 bei «Let’s Dance» teilnahm.


Gedreht wird ausser in Hannover in den kommenden sechs Wochen auch in Lehrte, Hildesheim, Berlin – und dem echten Las Vegas. Und anders als bei so vielen anderen (hierzulande immer noch viel zu seltenen) queeren Filmen dürfen wir uns sogar schon auf einen Kinostart freuen. Der Farbfilm Verleih will «LASVEGAS» kommendes Jahr in die Kinos bringen.


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