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Konto für Gegenkampagne der Eheöffnung abgelehnt – Strafanzeige!

Offenbar hatte der Verein bei mehreren Banken Probleme

Eheöffnung
Bild: Raiffeisen Schweiz

Der Verein «Nein zur Ehe für alle» hatte offenbar Probleme, ein Konto zu eröffnen, um seine finanziellen Angelegenheiten abzuwickeln. Wie das Portal Watson berichtet, beklagt man nun Diskriminierung – weil der Vorstand heterosexuell besetzt sei.

Die Gegner*innen der Ehe für alle haben offenbar über 50’000 Unterschriften gesammelt, um gegen die Ehe für alle das Referendum zu ergreifen (MANNSCHAFT berichtete) – auch wenn es der Koordinator des Trägervereins «Nein zur Ehe für alle», Anian Liebrand, noch nicht offiziell bestätigt. Die Frist läuft noch bis Samstag.

Offenbar hatte der Verein Probleme, ein Konto einzurichten. Darum hat er bei der Staatsanwaltschaft Zug eine Strafanzeige eingereicht. Den Eingang am Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft gegenüber MANNSCHAFT bestätigt; die Anzeige richtet sich gegen die dortige Raiffeisenbank: Sie habe gegen das Diskriminierungsverbot verstossen, so Vizepräsident Christoph Keel gegenüber Watson. Er habe der Bank kommuniziert, der Verein und dessen Vorstandsmitglieder seien heterosexuell. Aus diesem Grund habe Raiffeisen ihm kein Konto gewährt, behauptet Keel. Und wegen der religiösen Überzeugung, dass die Ehe nur Mann und Frau vorbehalten sei.

Nun ist Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung seit Mitte letzten Jahres strafbar. Mit grosser Mehrheit stimmten die Schweizer Stimmberechtigten der Ausweitung der Anti-Rassismusstrafnorm zu (MANNSCHAFT berichtete). Das heisst: Wer eine Dienstleistung etwa wegen der sexuellen Orientierung verweigert, macht sich strafbar.


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Wie Watson weiter berichtet, war der Verein letztlich bei Postfinance erfolgreich. Offenbar wurden die Gegner*innen der Ehe für alle gleich von mehreren Banken abgelehnt.

Das nationale Komitee Ehe für alle erklärte in einer ersten Reaktion, man nehme zur Kenntnis, dass die Gegner*innen die nötigen Unterschriften für das Referendum gesammelt haben. Einige Gesellschaftsgruppen schienen noch immer nicht bereit zu sein, gleichgeschlechtliche Liebe als gleichwertig zu akzeptieren. Aber «Wir sind hervorragend aufgestellt, die LGBT-Community ist bereit und die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung steht nach seriösen Umfragen hinter der Ehe für alle – weil sie uns nicht diskriminieren will. Unter diesen Voraussetzungen sind wir überzeugt, die Abstimmung klar zu gewinnen.»

Zudem befüworten über 82% der Schweizer Bevölkerung die Ehe für alle (MANNSCHAFT berichtete). Das nationale Kampagnenkomitee sei hoch motiviert, diese Umfragemehrheit in ein überzeugendes Ja der Bevölkerung zu unserer Gleichberechtigung und somit zu einem Ja zur Ehe für alle an der Urne umzuwandeln.


Maria von Känel, Co-Präsidentin Ehe für alle, ist zuversichtlich: «Wir sehen diesen Abstimmungskampf als Chance in der Schweiz für noch mehr Gleichstellung und Akzeptanz zu mobilisieren. Wir werden die Botschaft, dass gleichgeschlechtliche Liebe gleichwertig ist, im ganz Land mit einem aktiven Abstimmungskampf verbreiten und so das Terrain für einen klaren Abstimmungssieg ebnen.»


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