Köln unterstützt Pride in polnischer Partnerstadt Katowice

Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) reist an, und die evangelische Antoniterkirche schickt ein Grusswort

Katowice Pride 2018 (Foto: Marsz Równości Katowice)
Katowice Pride 2018 (Foto: Marsz Równości Katowice)

Ende Juli war es, als 800 Menschen im polnischen Bialystok für LGBTIQ-Rechte demonstrierten und von Hooligans attackiert wurden (MANNSCHAFT berichtete). Nun findet eine Pride in Kattowitz statt. Die deutsche Partnerstadt Köln schickt einen Bürgermeister.

Kattowitz (Katowice) mit seinen rund 300.000 Einwohner*innen ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Dort findet am kommenden Samstag die Pride statt. Angesichts der immensen Anfeindungen, denen die LGBTIQ Community seit Monaten ausgesetzt ist (MANNSCHAFT berichtete), demonstriert die deutsche Partnerstadt Köln Solidarität.

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«Mit grosser Traurigkeit muss ich feststellen, dass in so vielen Ländern LGBTQI Personen immer noch mit Diskriminierungen, Unterdrückung und Gewalt rechnen müssen», schreibt Pfarrer Markus Herzberg von der evangelischen Antoniterkirche in Köln in einem Grusswort und wünscht einen sicheren und friedlichen CSD. Nach eigenen Angaben lebt die Antoniterkirche Diversität «nicht als etwas Bedrohliches, sondern als Geschenk Gottes und eine grosse Bereicherung für das Leben einer Kirchengemeinde»; zum Kölner CSD feiert die Gemeinde seit vielen Jahren einen Abendmahlsgottesdienst.

«Einerseits wurden homosexuelle Beziehungen in Polen früher als in vielen anderen Ländern entkriminalisiert, doch anderseits sind homophobe Ressentiments in der Gesellschaft immer noch weit verbreitet. Leider steht die Kirche in Polen nicht an eurer Seite und kämpft mit euch gemeinsam für Vielfalt und Liebe, sondern ganz im Gegenteil, sie schürt den Hass und die Verachtung», schreibt Herzberg.

«Ich wünsche euch ganz viel Mut und die Gewissheit, dass der Hass niemals siegt, sondern die Liebe. In einem Lied, dass wir im Gottesdienst zum Cologne Pride singen, heisst es: Gottes Volk kann siegen, über Hass und Streit. Stärker als Gewalttat ist Gerechtigkeit. Tausendmal getreten, tausendmal verlacht, doch nun strahlt die Hoffnung neu in unsere Nacht!

Seid euch sicher, dass die Evangelische Kirche von Köln an eurer Seite ist und euch viel Kraft und Stärke auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Vielfalt wünscht.»

Aus Köln reist Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) nach Kattowitz, in Vertretung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Am Samstag nimmt er an der Gay-Pride-Parade teil.

«Im Namen der Stadt Köln demonstriert Bürgermeister Wolter für Solidarität mit den Menschen, die für die gleichen Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen auf die Strasse gehen – im Besonderen nach den gewalttätigen Übergriffe auf Teilnehmende der Gay-Pride-Parade im polnischen Białystok im Juli 2019.»

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Sechs Ehrenamtliche reisen ebenfalls zur Teilnahme an der Parade nach Kattowitz. Sie vertreten  die Vereine bzw. Einrichtungen KLuST, SC Janus, «Sichtbarkeit von Lesben in Köln», Homoklüngel, AIDS-Hilfe Köln und «Buntwerk», dem Netzwerk der LGBTIQ-Mitarbeitenden in der Kölner Stadtverwaltung. Zudem folgt Bürgermeister Wolter einer Einladung von Stadtpräsident Marcin Krupa zu Gesprächen am Vortag im Kattowitzer Rathaus.

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