Kirche will Disziplinarverfahren gegen homophoben Pastor
Für Olaf Latzel ist gelebte Homosexualität so wie Ehebruch ein «todeswürdiges Verbrechen»
Die Kirchenleitung habe nach einem Dienstgespräch mit Olaf Latzel der evangelikalen Gemeinde St. Martini eine Empfehlung für ein Disziplinarverfahren ausgesprochen, teilte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
Gegen den Bremer Pastor ermittelt bereits der Staatsschutz wegen Volksverhetzung. Vorausgegangen war ein Eheseminar, das Olaf Latzel im vergangenen Oktober unter dem Titel «Biblische Fahrschule zur Ehe» in seiner Gemeinde abgehalten hat. Einen Tonmitschnitt dieses Seminars soll er auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht haben. Der betreffende Mitschnitt ist aber inzwischen verschwunden.
Wegen Nein zur Eheöffnung: Spaltet sich Methodisten-Kirche?
Unter anderem hat die Frankfurter Rundschau ihn mit Äusserungen zitiert wie: «Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day, feiern ihre Partys.» Gelebte Homosexualität sei wie Ehebruch ein «todeswürdiges Verbrechen». Ende April hat deswegen der CSD Bremen Strafantrag gestellt.
Nun will die Bremische Evangelische Kirche ein Disziplinarverfahren gegen den umstrittenen Pastor einleiten. Die Kirchenleitung habe nach einem Dienstgespräch mit Latzel der Gemeinde St. Martini eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen, teilte Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Entschieden werde darüber am 14. Mai. Da Personalangelegenheiten vertraulich sind, hätten beide Seiten Stillschweigen über die Details des Dienstgesprächs vereinbart.
Der höchste Reformierte sagt Ja zur Eheöffnung
Die Leitung der Bremischen Evangelische Kirche hatte die Äusserungen zunächst «auf das Schärfste» verurteilt. Latzel schade der Kirche, der Gemeinschaft der Gemeinden und den gesamtkirchlichen Einrichtungen. Er habe Menschen herabgesetzt, beleidigt und in ihrer Würde verletzt, distanzierte sich die Kirchenleitung. Sie dagegen stehe «klar an der Seite homosexuell lebender Menschen».
Latzel erklärte dazu auf seinem YouTube-Kanal: Während des Eheseminars habe er von Verbrechern gesprochen. Dies habe sich aber nicht auf homosexuell lebende Menschen bezogen, sondern auf militante Aggressoren, die uns als Gemeinde in den letzten Jahren immer wieder angegriffen und gotteslästerlich diffamiert haben (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Danke, Lars Klingbeil!» - Pride-Fahne vorm Finanzministerium gehisst
Der SPD-Vizekanzler widersetzt sich damit den ausdrücklichen Anweisungen von Koalitionspartner CDU.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
90 Festwagen und 250 Gruppen: Der XXL-Pride in Köln
Am Sonntag geht es um 11.30 Uhr los.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
People
Lars Steinhöfel: Fussball hat etwas «toxisch Männliches»
Der «Unter uns»-Star unterstützt deswegen eher Frauenfussball.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
TV
Unterhaltung
Sport
Serie
Regenbogenfamilie
So süss! Schwule Pinguine bekommen «fluffy» Nachwuchs
Die beiden Küken sind inzwischen schon um das Vierfache gewachsen.
Von Newsdesk Staff
News