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Kevin Spacey: «Ich wollte mir nicht eingestehen, wer ich war»

Der Schauspieler hofft auf neue Rollenangebote

Kevin Spacey
Kevin Spacey (Foto: James Manning/PA Wire/dpa)

US-Schauspieler Kevin Spacey (63) gibt sich zuversichtlich, dass ihm nach seinem Prozess wegen vorgeworfener sexueller Übergriffe in London ein Comeback gelingt.

«Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen fürchten, dass sie gecancelt werden, wenn sie mich unterstützen», sagte Kevin Spacey («House of Cards») in der aktuellen Ausgabe des Zeitmagazins. «Aber sobald ich in London freigesprochen werde, werden mir bestimmte Leute wieder Rollen anbieten. Noch in derselben Minute!»

Der Londoner Strafprozess gegen Spacey soll am 28. Juni beginnen. Ihm werden in zwölf Anklagepunkten sexuelle Übergriffe auf mehrere Männer vorgeworfen. Die Taten sollen sich zwischen 2001 und 2013 abgespielt haben. Spacey weist die Vorwürfe zurück.

«In dem Moment, in dem diese Dinge genau untersucht werden, fallen sie in sich zusammen», zeigte sich Spacey überzeugt. «So war es bei dem Anthony-Rapp-Prozess, und so wird es auch bei diesem Prozess sein!» Im Oktober 2022 hatte eine US-Jury Spacey einstimmig vom Vorwurf des sexuellen Übergriffs mit Körperverletzung auf den Schauspieler Anthony Rapp freigesprochen (MANNSCHAFT berichtete).


Die 2017 im Zuge der MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemachten Vorwürfe von Rapp hatten weitere Anschuldigungen nach sich gezogen und Spaceys Karriere ins Wanken gebracht (MANNSCHAFT berichtete). Der zweifache Oscar-Gewinner war mit Filmen wie «Die üblichen Verdächtigen» und «American Beauty» zuvor zu einem der prominentesten Hollywood-Stars geworden.

Spacey spricht im Zeitmagazin auch über seine Homosexualität, die er lange Zeit verdrängt habe. «Ich habe Dinge ausprobiert, aber ich wollte mir nicht eingestehen, wer ich war. Ich hatte panische Angst, es herauszufinden.»

Früher habe er sich in ein Projekt nach dem anderen gestürzt, um seinen Umgang mit seinem Schwulsein zu verdrängen, sagt Spacey. «Ein Teil von mir war tiefunglücklich.


Seit er habe denken können, habe er sich geschämt, weil er sich zu Jungen hingezogen fühlte. Sein Vater Thomas Geoffrey Fowler verdächtigte den Sohn früh, schwul zu sein – weil er Theater spielte. Fowler – inzwischen verstorben – terrorisierte seine Familie mit homophoben und rassistischen Thesen. Spaceys Bruder Randall gab gegenüber der Daily Mail an, dass er vom Vater über Jahre vergewaltigt worden sei.

Früher habe er sich in ein Projekt nach dem anderen gestürzt, um seinen Umgang mit seinem Schwulsein zu verdrängen, sagt Kevin Spacey. «Ein Teil von mir war tiefunglücklich.»


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