Kevin Spacey: Coming-out nach Missbrauchsvorwurf
Gerüchte gab es immer schon, aber der US-Schauspieler Kevin Spacey hat sich nie offen zu seinem Schwulsein geäußert. Das Versteckspiel ist jetzt vorbei. Die Umstände sind allerdings ziemlich unerfreulich.
Der offen schwule Schauspielkollege Anthony Rapp wirft Spacey vor, ihn Mitte der 80er Jahre traumatisiert zu haben: Er sei aufs Bett gelegt worden („wie eine Braut von ihrem Bräutigam“), dann sei Spacey „auf ihn geklettert“. Damals war Rapp („Star Trek: Discovery“) 14, Spacey 26. Beide Schauspieler hatten damals Engagements am Broadway, und Spacey, so schildert es Rapp, habe den jüngeren Kollegen in einen Nachtclub und anschließend in sein New Yorker Apartment mitgenommen. Dort sei es dann zu dem Übergriff gekommen.
Kevin Spacey: Ich erinnere mich nicht
Kevin Spacey hat sich nach den Vorwürfen entschuldigt. Via Twitter teilte er mit, mehr als entsetzt zu sein und sich nicht an den mutmaßlichen Vorfall zu erinnern. Aber wenn er sich so zugetragen habe, wie Rapp es beschreibt, werde sich Spacey aufrichtig bei ihm entschuldigen. Der Schauspieler („House of Cards“) müsse damals wohl betrunken gewesen sein, heißt es im Tweet weiter.
Darin erklärte Spacey außerdem, er sei schwul und wolle von nun an ehrlich damit umgehen. Wer ihm nahestünde, wisse ohnehin, dass er in seinem Leben Männer und Frauen geliebt habe. Nun wollte er „als schwuler Mann leben“. Das beginne damit, dass er sein „eigenes Verhalten untersuchen“ wolle.
In den Sozialen Medien wird sein Coming-out von vielen Usern als Versuch kritisiert, von seinem Fehlverhalten abzulenken. So schrieb der offen schwule US-Comedian und Schauspieler Billy Eichner („American Horror Story“), Spacey habe etwas erfunden, das es vorher nie gegeben habe: einen schlechten Zeitpunkt, sich zu outen.
Rapp, der in „Star Trek: Discovery“ den schwulen Lieutenant Samuels spielt, hatte gegenüber BuzzFeed gesagt, er habe sich nach den Anschuldigungen gegenüber dem Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein zu dem Schritt ermutigt gefühlt. Seither wird weltweit über sexuelle Belästigung in der Filmindustrie diskutiert.
Das könnte dich auch interessieren
People
Sie selbst war die Liebe ihres Lebens – Diane Keaton ist tot
An der Seite von Woody Allen wurde Diane Keaton zum Star und drehte mehr als 50 Filme wie etwa «Der Club der Teufelinnen». Jetzt ist die Oscar-Preisträgerin im Alter von 79 Jahren laut US-Medien gestorben.
Von Newsdesk/©DPA
Film
Community
Coming-out-Day: Du bist nicht allein!
Auch im Jahr 2025 kann ein Coming-out als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter oder queer ein grosser Schritt für einzelne Menschen sein. Am 11. Oktober findet der jährliche Coming-out-Day statt
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Bi
Coming-out
Schwul
TIN
Interview
Khalid: «Wenn ich meine queere Identität verdränge, leide ich am Ende»
Das neue Album «After the sun goes down» erscheint an diesem Freitag. Der erste Longplayer seit seinem Outing im Vorjahr.
Von Kriss Rudolph
Queer
Coming-out
Musik
Musik
Und plötzlich sind die No Angels wieder da
Die No Angels melden sich mit einem neuen Lied zurück. «I still believe» soll aber nicht nur irgendein Song sein - sondern auch eine Botschaft. Sie unterstützen damit eine grosse Charity-Aktion.
Von Newsdesk/©DPA
TV
Unterhaltung
Eurovision Song Contest
People