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Katars WM-Botschafter nennt Homosexualität «geistigen Schaden»

Im Rahmen einer ZDF-Doku

Katar
Foto: ZDF/Screenshot

Der katarische WM-Botschafter und frühere Fussball-Nationalspieler Khalid Salman hat Homosexualität als «geistigen Schaden» bezeichnet.

Die Äusserung fiel in einem Interview in der ZDF-Dokumentation «Geheimsache Katar» von Jochen Breyer und Julia Friedrichs, die an diesem Dienstag (20.15 Uhr) ausgestrahlt wird. Schon am Montagabend wurde im «heute-journal» der Ausschnitt mit den Aussagen Salmans gezeigt.

«Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwule reden», sagte Salman. «Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.» Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein «haram» und verboten, meinte Salman. «Es ist ein geistiger Schaden.»

FIFA 2020 World Cup ambassador Khalid Salman informing @jochenbreyer homosexuality is „haram“ because it’s „damage to the mind“. https://t.co/j2gvw3RBAa pic.twitter.com/QyVD9J1WOs

— Thorsten Benner (@thorstenbenner) November 8, 2022

Das Interview wurde sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.


Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderen Verstösse gegen LGBTIQ-Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen (MANNSCHAFT berichtete).

Im Vorfeld der am 20. November beginnenden WM bemüht sich der Wüsten-Staat, ein anderes Bild zu vermitteln. Auch Fans aus der LGBTIQ-Community seien willkommen, hiess es offiziell. Für die vier Wochen des Turniers wurden Sicherheitsgarantien gegeben.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Montag) hatte Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani die Kritik an Katar vor allem aus Europa als «sehr arrogant und sehr rassistisch» bezeichnet. Zugleich hatte er auf Reformen in seinem Land verwiesen, die auch nach der WM fortgesetzt würden.


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