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«Sind LGBTIQ während der WM in Katar wirklich sicher?»

Katar-Kritikerin Lise Klaveness sucht Kooperation mit DFB

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Foto: Instagram/Lise Klaveness

In ihrem Kampf für Veränderungen im Weltfussball setzt Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness vor allem auf eine Kooperation mit dem DFB.

Nach ihrer deutlichen Kritik am WM-Ausrichter Katar und dem Weltverband beim FIFA-Kongress Ende März in Doha sei der deutsche Verband der erste gewesen, «der mich nach dem Kongress kontaktiert und mir seine Unterstützung zugesichert hat», sagte die 40-Jährige in einem Interview der Bild am Sonntag. Katar steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik.

Für diesen Montag sei sie mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu einem Telefonat verabredet. «Wir wollen besprechen, was wir konkret gemeinsam tun können, um etwas zu verändern», so die offen lesbische Ex-Kickerin, die erst seit wenigen Wochen Präsidentin ist – die erste in Norwegen (MANNSCHAFT berichtete).

«Und vielleicht ist das der Beginn einer produktiven, langfristigen Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem norwegischen Verband», so Klaveness weiter. «Die FIFA muss alle Massnahmen ergreifen, um Veränderungen herbeizuführen», hatte sie vor kurzem erklärt und nannte LGBTIQ-Rechte, Diversität und Anti-Diskriminierung als Beispiele (MANNSCHAFT berichtete).


Fast 15 Jahre lang war sie als Profi-Fussballerin in Norwegen und Schweden und absolvierte über 70 Spiele mit der norwegischen Frauen-Nationalmannschaft an. Nach dem Ende ihrer aktiven Karriere arbeitet sie als Richterin und Anwältin, aber auch als Kommentatorin.

Für sie geht es mit Blick auf die WM Ende des Jahres in Katar darum, «welche Massnahmen notwendig sind, um Veränderung voranzutreiben und um weitere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern». Zudem um die Diskriminierung von Menschen durch das Emirat wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts.

«Die FIFA sagt, LGBTIQ-Menschen seien während der WM in Katar sicher. Aber: Ist das wirklich so, wenn es dort doch illegal ist, homosexuell zu sein?», fragte die ehemalige Nationalspielerin. «Und überhaupt: Es geht bei dem Thema ja nicht nur um die Weltmeisterschaft – das ist etwas Grundlegendes.»


Der Fussball müsse Verantwortung für sich übernehmen, forderte sie. «Korruption in den eigenen Reihen muss aufhören. Es muss uns gelingen, wirklich etwas zu bewegen, wenn es um ethische Werte und Menschenrechte geht». Es gebe keine Zeit zu verlieren. «Und mit der Kooperation zwischen Deutschland und Norwegen ist der Anfang gemacht.»


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