Jakob M. Erwas «Die Mitte der Welt» gibt’s jetzt bei Netflix
Der LGBTIQ-Klassiker wird seit Anfang Februar vom Streaming-Giganten angeboten
Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel kam 2016 in die Kinos und sorgte für viel Aussehen – wegen der einfühlsam erzählten Liebesgeschichte zwischen dem 17-jährigen Phil und seinem Mitschüler Nicholas.
Diese zentralen Rollen konnte der österreichische Regisseur Jakob M. Erwa mit Louis Hofmann und Jannik Schümann extrem prominent besetzen, die beiden Jungschauspieler überzeugten mit einer intensiven Darstellung und hatten auch keine Angst vor expliziten Sexszenen.
Der Film gewann viele Preise, u.a. beim LGBTIQ-Filmfestival in Tel Aviv. 2018 konnte man ihn erstmals beim Sender Arte im Free-TV sehen. Er tauchte seither in verschiedenen Mediatheken des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks immer wieder mal auf.
Zuvor war «Die Mitte der Welt» 2017 auch als DVD erschienen.
Dass nun Netflix beschlossen hat, diesen deutschsprachigen LGBTIQ-Titel ins Programm zu nehmen – allerdings ohne Mehrsprachenübersetzungen – dürfte dem Film nochmals eine neue Reichweite bescheren.
Jakob Erwa sagte auf Nachfrage zu MANNSCHAFT: «Dass mein Film auch noch ein Auswertungsfenster über Netflix erfährt, freut mich sehr. Die Kinoauswertung 2016/17 ist nun doch schon ein Weilchen her. Der DVD/Bluray Verkauf läuft erfreulicherweise immer noch ganz gut und auch auf anderen VOD-Plattformen ist der Film gut vertreten.»
«Ein Blitzeinschlag ist nichts dagegen» Erwan weiter: «Aber sowohl die fantastische Buchverlage von Andreas Steinhöfel als auch meiner Interpretation als Film waren insbesondere für junge Queers (einschliesslich mich selbst) eine grosse Hilfe bei den ersten Schritten ihres Coming-outs. Deswegen denke ich, dass es gerade für eine junge Zielgruppe schön ist, den Film nun easy auf dieser Plattform verfügbar zu haben.»
Im deutschen Sprachraum erhielt der Film zum Kinostart viele positive Kritiken. Die Wochenzeitung Die Zeit titelt: «Ein Blitzeinschlag ist nichts dagegen – So luftig-leicht wie in dem Film ‹Die Mitte der Welt› wurde eine schwule Jugendliebe noch nie erzählt.» In der taz war von einem «Glücksmoment der Diversität im deutschen Film» die Rede.
Jannik Schümann selbst postete jetzt auf Instagram einen Verweis auf die Netflix-Veröffentlichung und schrieb dazu auf Englisch, der Film sei «still one of my fav movies», also nach wie vor einer seiner liebsten Filme.
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Schümanns erster Auftritt im Film (wo er in Slowmotion ins Klassenzimmer kommt und Phil in Schockstarre verfällt) zu den spektakulärsten Momenten der LGBTIQ-Filmgeschichte gehört. Und alles in den Schatten stellt, was später im Zusammenhang mit «Sisi» oder «Charité» folgte.
Filmkritiker Patrick Heidmann hat die queerenSerienhighlights 2023 ausgewählt (MANNSCHAFT berichtete).
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