Ist das Denkmal für homosexuelle NS-Opfer jetzt sicher?
Seit 10. November wurde das Denkmal nicht mehr beschmiert. Nach einem mutmasslichen Täter sucht die Polizei bisher vergeblich
Rund 100 Tage sind vergangen, seit das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin zum letzten Mal beschmiert wurde. Ist das der Videoüberwachung zu verdanken?
Am 6. November wurde die Kamera installiert (MANNSCHAFT berichtete), den letzen Vandalismus-Vorfall gab es am 10. November 2019 in der Zeit von 19.40 Uhr bis 20.30 Uhr. Damals wurde die Scheibe beschmiert. Die Stiftung stellte Anzeige bei der Polizei, die Schmiererei wurde entfernt. Es bestand keine Verbindung zur Kamera, da zu diesem Zeitpunkt die Internetverbindung noch nicht 100-prozentig funktioniert hat.
LGBTIQ-Schutz ins Grundgesetz? «Starkes Signal» bei Anhörung
Seit diesem Tag sei keine neue Beschmierung festgestellt worden, teilte uns die Stiftung Denkmal mit. Ob man das auf die vorhandene Videokamera zurückführt, dazu wollte sich die Sprecherin der Stiftung nicht äussern.
Nach dem – oder einem der – Täter wird weiter gesucht (MANNSCHAFT berichtete). Zwischen dem 9. Juni und dem 8. September 2019 kam es zu insgesamt sieben Sachbeschädigungen, bei denen der bislang unbekannte Tatverdächtige die Sichtscheibe des Denkmals in der Ebertstrasse mit schwarzer Farbe besprüht haben soll. Bei einer Beschädigung am 7. Juli konnte ein aufmerksamer Zeuge den mutmasslichen Täter beobachten und Fotos von ihm machen. Er steht im Verdacht, die sieben Beschädigungen begangen zu haben.
Ein deutliches Ja zum Schutz vor Hass
Wie MANNSCHAFT am Montag auf Anfrage von der Polizei erfuhr, ist bisher kein einziger Hinweis auf den Täter eingegangen.
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sieht in einer Videoüberwachung kein geeignetes Mittel gegen die wiederholten Beschädigungen des Denkmals am Magnus-Hirschfeld-Ufer. «Weder verhindern Kameras solche Angriffe, noch ändern sie die dahinterstehende Geisteshaltung», so Lederer gegenüber MANNSCHAFT.
Immer wieder werden die Augen der LGBTIQ-Pionier*innen Augspurg und Ulrichs in den Gedenktafeln am Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Berliner Spreeufer ausgebrannt.
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