In Russland inhaftierte Basketballerin Griner schreibt an Joe Biden
Mittlerweile hat ihr Prozess begonnen
Seit viereinhalb Monaten sitzt Brittney Griner in russischer Untersuchungshaft. Der offen lesbischen Basketball-Olympiasiegerin wird der Besitz von Drogen vorgeworfen, ihr Prozess hat begonnen. Nun hat sie sich an den US-Präsidenten gewandt.
Die in Moskau inhaftierte Basketballerin Brittney Griner hat US-Präsident Joe Biden persönlich um Hilfe gebeten. Das Umfeld der 31-Jährigen verbreitete Auszüge eines Schreibens am Montag (Ortszeit), als in den USA der Nationalfeiertag begangen wurde. Das Weisse Haus bestätigte den Eingang des Briefes.
Griner befindet sich wegen des Vorwurfs des Drogenbesitzes seit dem 17. Februar in russischem Gewahrsam (MANNSCHAFT berichtete). Ihr Prozess begann am vorigen Freitag. Er wird am Donnerstag fortgesetzt. Die Untersuchungshaft wurde zuletzt bis zum 20. Dezember verlängert.
Griner bat Biden in dem Brief, sie und andere festgehaltene Amerikaner nicht zu vergessen. «Während ich hier in einem russischen Gefängnis sitze, allein mit meinen Gedanken und ohne den Schutz von meiner Frau, Familie, Freunden, Olympia-Trikot oder anderen Errungenschaften, habe ich Angst, dass ich für immer hier sein könnte», hiess es ihrem Brief an Biden, für den sie 2020 bei der US-Präsidentschaftswahl nach eigenen Worten gestimmt hatte.
Normalerweise begehe sie den 4. Juli im Kreis ihrer Familie, dort würden jene geehrt, die für die Freiheit gekämpft hätten, schrieb Griner. Sie erinnerte daran, dass ihr Vater ein Veteran des Vietnam-Krieges sei. «Es schmerzt, daran zu denken, wie ich diesen Tag normalerweise feierte, weil Freiheit für mich in diesem Jahr etwas ganz anderes bedeutet.»
Der zweimaligen Olympiasiegerin, die in den USA für Phoenix Mercury spielt, aber auch in Russlands Liga aktiv war, drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson, verwies darauf, dass die US-Regierung mit allen Mitteln daran arbeite, Griner nach Hause zu bringen.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland befinden sich wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine derzeit auf einem Tiefpunkt. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zum Prozessauftakt Anschuldigungen zurückgewiesen, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert.
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