«Ich freue mich extrem, dass die Fitnessstudios wieder öffnen»
In der Schweiz wird ab Montag wieder trainiert – auch Kinos und Theater öffnen
Die Fitnessstudios in der Schweiz dürfen ab Montag wieder öffnen – auch wenn die dritte Welle der Corona-Pandemie gerade Fahrt aufnimmt und die Ansteckungszahlen steigen. Dennoch ist die Freude über die Lockerungen bei etlichen Schwulen gross. Wir haben mit den Gym-Fans Denis und Timon gesprochen.
Erlaubt sind ab Montag wieder Training im Studio und Gruppenkursen mit maximal 15 Personen. Wellnessbereiche wie Bäder im Innenbereich und Saunalandschaften bleiben aber noch zu. Es ist noch keine Normalität, aber wer gerne trainiert, freut sich – so wie Denis Kläfiger, der frühere Kantonspräsident der BDP Luzern.
«Ich freue mich extrem, dass die Gyms wieder aufgehen», erklärt er gegenüber MANNSCHAFT. «Nicht nur um den Körper in Form zu halten, sondern einfach als wichtiger Ausgleich für mich, um Energie zu tanken am Ende des Tages.»
Der Preis für Gewichte ist im Lockdown dermassen angestiegen, dass ich mir das nicht leisten wollte.
Er hat privat in den letzten Monaten vor allem mit Joggen Hanteln, Langhanteln und einer Matte trainiert. Wobei es ihm vor allem darum ging, etwas für die Psyche zu tun. «Gross Gewichte steigern konnte ich, nicht weil der Preis für Gewichte während des Lockdowns dermassen angestiegen ist, dass ich mir das auch nicht leisten wollte. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ich ja eigentlich ein Gymabo habe.»
Darum freut er sich wie viele andere auch, dass jetzt wieder richtig trainiert werden kann und dass «mein Body wieder sich dem annähert, was ich vor dem Lockdown hatte». Schliesslich will ich auch als Schauspielstudent nicht nur meinen Kopf fit halten, sondern auch natürlich optisch was hergeben
Er trainiert bei Migros in Burgdorf – oder in Wien. Dort studiert er Schauspiel an der Filmacademy für Film und Theater. Und dort lebt auch sein Partner. In der österreichischen Hauptstadt sind die Gyms auch weiterhin zu – ebenso wie in Deutschland. Denis hofft, dass die Corona-Lage in der Schweiz nun nicht ins Negative kippt und die Gyms auch wirklich offen bleiben. «Das wäre natürlich genial.»
Auch Timon freut sich schon sehr auf Montag. So lange die Fitnessstudios offen waren, ist der Make-up-Artist aus Bern, der jetzt einen Lehrgang zum Fitness-Instructor macht, immer dorthin gereist, wo Trainieren möglich war. «Weil ich ein Abo habe, hab ich es solange herausgezögert, wie es ging, bis zur kompletten Schliessung. Fribourg war am allerlängsten geöffnet.» Jetzt hat er drei laufende Abonnements, erzählt er mit einem Grinsen.
Bei Grindr seinen Trainingskumpel gefunden Das Trainieren zu Hause ging zu Beginn überhaupt nicht, erzählt Timon, dessen trainierten Körper man bei Instagram bewundern kann. «Dann habe ich bei Grindr, frech wie ich bin, einen sportlichen Mann angeschrieben, und seitdem ist er mein Trainingskumpel.»
In den letzten Wochen fiel ihm aber auch das Trainieren zu Hause schwer. «Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass es mir langsam aber sicher ein bisschen die Motivation nahm. Es wird echt monoton ohne Gym. Dort motiviert man sich gegenseitig. Es ist eine andere Atmosphäre, es steckt richtig an!»
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