++ Keine Gay Games in München ++ Für LGBTIQ-Schutz im Grundgesetz ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 9. November 2021.
++ Keine Gay Games in München ++
Bei der Generalversammlung der Federation of Gay Games am Donnerstag wurden die Gay Games 2026 nach Spanien vergeben, nach Valencia. Das gaben die Co-Vorsitzenden des Verbandes, Joanie Evans und Sean Fitzgerald, in Brighton bekannt. Neben Valencia waren zuletzt noch die mexikanische Stadt Guadalajara und die bayerische Landeshauptstadt im Rennen.
München hatten sich gute Chancen ausgerechnet, die Spiele ausrichten zu können. Der Stadtrat der Rosa Liste, Thomas Niederbühl, erklärte via Facebook, er sei enttäuscht. Er bedankte sich aber auch beim Orgateam und den vielen Unterstützer*innen und schrieb: «Nehmen wir es olympisch: dabei sein ist alles. Holt München halt die Medaillen in Valencia!»
++ Für LGBTIQ-Schutz im Grundgesetz ++
Zum Wochenende schafft der queere Berliner Weihnachtsmarkt «Christmas Avenue Berlin» mit der bundesweiten Initiative «Grundgesetz für alle» und zahlreichen Künstler*innen sowie Aktivist*innen der queeren Community auf dem Nollendorfplatz Sichtbarkeit für die Forderung eines verlässlichen, verfassungsmässigen Schutzes der sexuellen sowie geschlechtlichen Identität durch das Grundgesetz. Ziel ist es, während der laufenden Koalitionsverhandlungen ein lautstarkes Zeichen der queeren Community an die Politiker*innen in den Bundestag zu senden.
Eröffnet wird die Aktion durch Schirmherr Kevin Kühnert (SPD), moderiert u.a. von Margot Schlönzke, mit Christian Gaa, dem Initiator von Grundgesetz für alle.
++ Keine Soli-Bären in Frankfurt ++
Die AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) wollte dieses Jahr mit der «Aktion Bärenstark 2021» Spenden sammeln. Aber die kuscheligen Stoffbären sind von der aktuellen Krise in der Logistik-Branche betroffen und kommen nicht rechtzeitig an. Deshalb verkauft die AHF eine limitierte Anzahl an Soli-Bärchen aus den Vorjahren 2018 und 2019, u.a. am Frankfurter Hauptbahnhof.
Nach fast zwei Jahren Corona hat die AHF mit gravierenden Einbussen bei den Spenden zu kämpfen.
++ HIV-Arzt legt Berufung ein ++
Anfang November hatte ein Berliner Amtsgericht einen angeklagten HIV-Arzt in einem der fünf verhandelten Missbrauchsfälle schuldig gesprochen (MANNSCHAFT berichtete). Gegen das Urteil haben nun Staatsanwaltschaft und Verteidigung Berufung eingelegt, berichten mehrere Medien.
Der Fall wird also wohl noch einmal verhandelt, dann in höherer Instanz. Das Urteil des Amtsgerichts ist damit nicht rechtskräftig, wonach der Mediziner eine Geldstrafe in Höhe von 36.000 Euro zu zahlen hat.
++ Künstliche Befruchtung bei Homopaaren? ++
Mit der Frage, ob eine Krankenkasse die Kosten einer künstlichen Befruchtung bei gleichgeschlechtlichen Ehepaaren tragen muss, beschäftigt sich am Mittwoch in Kassel das Bundessozialgericht (BSG). Es soll entscheiden, ob die homosexuelle und unfruchtbare Klägerin einen Anspruch auf Kostenübernahme für Arzneimittel und Behandlungsversuche einer künstlichen Befruchtung hat. Zudem geht es um die Übernahme von Laborleistungskosten im Rahmen der Kinderwunschbehandlung (Aktenzeichen B 1 KR 7/21 R).
Die Hanseatische Krankenkasse hatte dies abgelehnt. Dagegen klagte die Frau, blieb in den Vorinstanzen aber ohne Erfolg. Das Bayerische Landessozialgericht argumentierte, Voraussetzung für die Kostenerstattung sei, dass Ei- und Samenzellen des Ehepartners verwendet werden. Bei einer gleichgeschlechtlichen Ehe bestehe aber die Notwendigkeit, Spendersamen eines Dritten zu nutzen. Dies sei von der gesetzlichen Regelung nicht umfasst, auch nicht bei Heteropaaren.
++ 50 Jahre Homosexuelle Aktionsgruppe München HAM ++
Vor 50 Jahren, am 9. November 1971, wurde dort die Homosexuelle Aktionsgruppe München HAM gegründet. Gefeiert wurde am Sonntag schon, in der Deutschen Eiche.
Sie organisierte ein Schauküssen in der U-Bahn und verteilte Flugblätter in Szenelokalen, wie auf Mucbook.de nachzulesen ist. Ausserdem warb man für die Vorführung des damals neuen Praunheim-Films «Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt».
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