Homophober Pastor Olaf Latzel wegen Volksverhetzung angeklagt
Für den Prediger aus Bremen ist gelebte Homosexualität so wie Ehebruch ein «todeswürdiges Verbrechen»
Die Bremer Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen den homophoben Pastor der St.-Martini-Gemeinde Olaf Latzel wegen Volksverhetzung. Das hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitgeteilt.
Olaf Latzel wird zur Last gelegt, im Oktober 2019 in einem Eheseminar volksverhetzende homofeindliche Äusserungen von sich gegeben zu haben.
Wegen Nein zur Eheöffnung: Spaltet sich Methodisten-Kirche?
«So bezeichnet der Angeschuldigte Homosexuelle generalisierend als Verbrecher und die Homosexualität als Degenerationsform der Gesellschaft», heisst es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft, aus der butenunbinnen.de zitiert. Zudem würden Menschen, die in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität von der angeblichen Norm abweichen, als «Genderdreck» und als Angriff auf die göttliche Schöpfungsordnung bezeichnet.
Eine für Mittwoch geplante Bibelstunde unter Latzels Leitung musste ausfallen. Grund sei eine einstweilige Verfügung der Bremischen Evangelischen Kirche. Sie teilte mit, dass die Kirchenleitung Olaf Latzel für den morgigen Freitag zu einem weiteren Dienstgespräch einbestellt habe. Für den kommenden Sonntag um 10.00 Uhr wird auf der Homepage der Kirche noch ein Gottesdienst mit Latzel angekündigt.
Der höchste Reformierte sagt Ja zur Eheöffnung
Unter anderem hatte die Frankfurter Rundschau ihn mit Äusserungen zitiert wie: «Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day, feiern ihre Partys.» Gelebte Homosexualität sei wie Ehebruch ein «todeswürdiges Verbrechen». Ende April hatte deswegen der CSD Bremen Strafantrag gestellt.
Die Leitung der Bremischen Evangelische Kirche hatte die Äusserungen zunächst «auf das Schärfste» verurteilt. Olaf Latzel schade der Kirche, der Gemeinschaft der Gemeinden und den gesamtkirchlichen Einrichtungen. Er habe Menschen herabgesetzt, beleidigt und in ihrer Würde verletzt – darum distanzierte sich die Kirchenleitung. Sie dagegen stehe «klar an der Seite homosexuell lebender Menschen».
Der Pastor erklärte dazu auf seinem YouTube-Kanal: Während des Eheseminars habe er von Verbrechern gesprochen. Dies habe sich aber nicht auf homosexuell lebende Menschen bezogen, sondern auf militante Aggressoren, die uns als Gemeinde in den letzten Jahren immer wieder angegriffen und gotteslästerlich diffamiert haben (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News