HOSI: Österreich muss sich auch um LGBTIQ-Rechte kümmern!
Die Corona-Pandemie stelle die Community vor grosse Herausforderungen, heisst es aus Salzburg
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte fordert die HOSI Salzburg, dass die Bundesregierung sich auch um LGBTIQ-Rechte kümmern müsse. Denn die Corona-Pandemie stelle nicht zuletzt trans und inter Menschen vor grosse Herausforderungen.
Man sei enttäuscht von den fehlenden Massnahmen für LGBTIQ-Personen in dieser schwierigen Zeit, klagt die HOSI. «Weder die Bundesregierung noch Stadt und Land Salzburg nehmen die Anliegen von LGBTIQ-Menschen ernst. Sonst gäbe es längst gezielte Massnahmen und Förderungen von Community-basierten Angeboten», so Josef Lindner, Obmann der HOSI Salzburg. Bereits im Mai verwies der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres auf die besondere Vulnerabilität der LGBTIQ-Community.
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«Dass die Gesundheitsversorgung von trans*, inter* und nicht-binären Menschen in Österreich mangelhaft ist, wissen wir schon lange. Mit der Corona-Krise spitzt sich die Situation weiter zu“, sagt Anton Cornelia Wittmann, Geschäftsführung der HOSI Salzburg. Für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen sei der Zugang zu Hormonbehandlungen und zu Psychotherapie katastrophal. „Das Gesundheitsministerium hat hier dringenden Handlungsbedarf.»
«Die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stellen LGBTIQ-Personen vor ganz besondere Herausforderungen. Stellen sie sich vor, wie es einer lesbischen Jugendlichen geht, die den Lockdown in einem homofeindlichen Umfeld verbringen musste. Was es jetzt braucht, sind gezielte Angebote wie online-Beratung und Bestärkung durch Community-basierte Organisationen. Dafür muss die Politik Geld in die Hand nehmen», fordert Gabriele Rothuber, Obfrau der HOSI Salzburg.
Die Sprecherin der Grünen für Aussenpolitik, Menschenrechte und LGBTIQ, Ewa Ernst-Dziedzic, erklärte anlässlich des Tages der Menschenrechte, innerhalb der Grenzen der Europäischen Union gerieten die Menschenrechte zunehmend unter Druck (MANNSCHAFT berichtete): «Die Angriffe auf die LGBTIQ-Community in Polen und Ungarn sind nicht hinzunehmen – weder am Tag der Menschenrechte noch an einem anderen Tag des Jahres. Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, wenn Orbán und Kacynski mit ihrer ultrakonservativen Politik das Rad der Zeit zurückdrehen und Menschen eine bestimmte Lebensweise aufzwingen wollen.»
Die SPÖ wiederum will am heutigen Donnerstag im Nationalrat einen Entschliessungsantrag einbringen, der die Bundesregierung dazu auffordert, umgehend einen Nationalen Aktionsplan für die Gleichstellung und Antidiskriminierung von LGBTIQ in Österreich zu erarbeiten. Er soll, wie SPÖ-Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek erläutert, alle Bereiche des Bundes, der Bundesverwaltung und der notwendigen Gesetzgebung umfassen – «für ein diskriminierungsfreies, sicheres, selbstbestimmtes Leben».
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