Hongkong: Lesbisches Elternpaar erringt wichtigen Sieg
«Ein grosser Schritt für Regenbogenfamilien», kommentierte die Anwältin
Ein Gericht in Hongkong hat einem lesbischen Ehepaar Recht gegeben, das dafür kämpft, dass beide den Status als Elternteil für ihr mittels gegenseitiger IVF geborenes Kind erhalten.
Die reziproke In-Vitro-Fertilisation (IVF) für Lesben ermöglicht es beiden Frauen, an der Schwangerschaft beteiligt zu sein. Hierbei stellt die eine ihre Eizelle zur Verfügung, sie wird entnommen, mit Spendersamen befruchtet und dann in die Gebärmutter der anderen Frau transferiert, die das Kind zur Welt bringt.
Im Jahr 2022, nachdem die Regierung Hongkongs nur eine der Mütter als rechtmässige Eltern ihres Sohnes anerkannt hatte, reichte das Paar – das sich in Südafrika einer gegenseitigen IVF unterzogen hatte, um sein Kind zu bekommen – eine rechtliche Anfechtung ein, berichtet France24.
Gleichgeschlechtliche Ehen und Lebenspartnerschaften werden nach Hongkonger Recht nicht anerkannt, was bedeutet, dass gleichgeschlechtlichen Paaren nicht die gleichen Rechte wie Heteros gewährt werden.
Am Freitag nun entschied Richterin Queeny Au-Yeung in erster Instanz, dass die Nichtanerkennung durch die Regierung eine Form der Diskriminierung des Sohnes des Paares darstelle. Das Kind sei «wegen seiner Geburt in dem Sinne diskriminiert worden, dass es im Gegensatz zu anderen Kindern keinen Mit-Elternteil hat, der genetisch mit ihm verwandt ist», schrieb die Richterin in ihrem Urteil.
Die Richtering fügte hinzu, dass die gesetzliche Anerkennung der Mutter als «Elternteil nach Gewohnheitsrecht» ihren rechtlichen Status mit der Realität in Einklang bringen würde. Beiden Eltern wurde vom Gericht Anonymität gewährt.
Rechtsanwältin Evelyn Tsao, die eine der Mütter vertrat, nannte das Urteil laut AFP «einen grossen Schritt für Regenbogenfamilien». Zum ersten Mal stelle ein Gericht ausdrücklich fest, dass Kinder gleichgeschlechtlicher Paare durch die geltende Gesetzgebung diskriminiert würden.
Demonstrationen gegen Fremdenhass und Queerfeindlichkeit. Queere Netzwerke in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern fordern Handeln der Politik (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Thüringen
CSD in Erfurt: «Ausgrenzung von Queers darf nie hingenommen werden»
Bunte Trucks, laute Botschaften und viel Lebensfreude: Tausende Menschen zogen in Erfurt für mehr Sichtbarkeit und Respekt auf die Strasse.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Niedersachsen
Aus Solidarität: Ein Dorf zeigt Flagge
Viermal wurde einer Familie aus Niedersachsen die Regenbogenfahne vom Mast gerissen. Mitbürger*innen wollen die Betroffenen nicht alleine lassen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
News
Tödlicher Streit mit Messerstichen – nach Crack-Konsum?
Es geht um eine Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Frage, ob es Notwehr war.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
Polizei
Gesundheit
WHO hebt internationale Notlage wegen Mpox auf
Mpox wird vor allem bei Sex unter Männern übertragen. Zuletzt nahmen die Infektionen in Deutschland wieder etwas zu. Doch bislang herrscht unter Beobachter*innen keine Alarmstimmung.
Von Newsdesk/©DPA
Lust
Deutschland
News