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Küssendes Männerpaar in Berliner Tram beleidigt und geschlagen

Das Einschreiten eines Zeugen konnte offenbar weitere Attacken verhindern

Homophobie in Berlin

Berlin-Mitte: Weil sie sich küssten, wurden zwei Männer am späten Mittwochabend in einer Strassenbahn beleidigt und attackiert.

Kurz vor 23 Uhr am Mittwoch stiegen zwei 18-Jährige am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte in eine Tram der Linie M8. Nachdem sie sich hinsetzten, küssten sie sich. Einem Mann, der vor ihnen sass, passte das nicht. Er drehte sich zu ihnen um und fasste einem der beiden Männer ins Gesicht. Anschließend beschimpfte und beleidigte er die beiden homophob.

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Kurz darauf erschien ein zweiter Fahrgast und unterhielt sich kurz mit dem homophoben Angreifer. Anschliessend gingen beide zu den 18-Jährigen zurück und der Pöbler schlug einem mit der Hand ins Gesicht. Nur das Dazwischentreten eines unbekannt gebliebenen Zeugen konnte weitere Attacken verhindern. Das junge Paar ging in den hinteren Teil der Tram, bis die beiden an der Haltestelle Allee der Kosmonauten ausstiegen und auf einer Polizeidienststelle eine Strafanzeige erstatteten.


Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen.

Anfang November stellte die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik die aktuelle Kriminalitätsstatistik homophober und transphober Übergriffe in den ersten drei Quartalen 2018 vor. Registriert wurden bisher 105 Fälle (Vorjahreszeitraum: 139).

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Empfehlung: Immer Anzeige erstatten!
Man sei verhalten optimistisch. Slowik geht aber davon aus, dass die Zahlen zum Stichtag 31. Januar 2019 insgesamt steigen werden. Sie forderte die Mitglieder der LGBTIQ-Gemeinde auf, unbedingt Anzeige zu erstatten, wenn sie Opfer einer Straftat werden.


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