«Happy Reincarnation»: Berliner gewinnt queeren Theaterpreis in Mailand
Das Stück von Christoph Schlemmer konnte sich gegen 700 Werke durchsetzen
Der Berliner Schauspieler und Dramatiker Christoph Schlemmer hat den internationalen LGBTIQ-Autor*innenpreis «Il Premio Carlo Annoni» gewonnen.
Christoph Schlemmer erhielt für seine Komödie «Happy Reincarnation» den italienischen Theaterpreis 2022 in der Kategorie «Bestes Theaterstück International».
Seit 2017 werden mit dem «Premio Carlo Annoni» Autor*innen und Theaterstücke gewürdigt, die sich thematisch mit den Belangen von Minderheiten, insbesondere der LGBTIQ-Community, auseinandersetzen.
Die Preisverleihung fand am 11. September 2022 im berühmten Piccolo Teatro Grassi in Mailand statt.
Ungeouteter schwuler Profifussballer wartet auf Wiedergeburt Schlemmers Komödie setzte sich gegenüber 700 eingereichten Theaterstücken aus aller Welt durch und überzeugte eine 20-köpfge internationale Jury renommierter Theatermacher*innen, Autor*innen und Kritiker*innen, heisst es in einer Pressemitteilung.
Und weiter: «In ‹Happy Reincarnation› sitzen sieben Menschen, darunter ein ungeouteter schwuler Profifussballer und eine an Depressionen leidende Selbstmörderin, im Warteraum eines deutschen Reinkarnationsunternehmens und bereiten sich auf ihre Wiedergeburt vor. Es gibt Vodka und Käsekuchen.»
«Happy Reincarnation» sei ein besonderes Theaterstück mit einer «raren Mischung aus Ironie, Intelligenz und spiritueller Dichte», urteilt Autorin und Regisseurin Francesca Bartellini, Mitglied der Jury. (MANNSCHAFT berichtete über die Filmkomödie «Dramarama» als Hommage an jugendliche LGBTIQ-Theaternerds.)
«Bewusstsein für die Belange der LGBTIQ-Gemeinschaft stärken» In seiner Komödie behandle der 52-Jährige «sensible Themen mit gebührendem Ernst», bringe das Publikum zum Nachdenken und schaffe es genau damit, das «Bewusstsein für die Belange der LGBTIQ-Gemeinschaft zu stärken und so langfristig zum Abbau von Diskriminierung beizutragen», befand Tatjana Schenke-Olivieri, stellvertretende deutsche Generalkonsulin in Mailand, in ihrer Laudatio.
Gegenüber MANNSCHAFT sagte Schlemmer, dass er sich über das internationale Interesse an «Happy Reincarnation» sehr freue. Das Stück hatte er vor zehn Jahren im Theaterforum Kreuzberg in Berlin zur Uraufführung gebracht.
Eingereicht zum Wettbewerb hatte «Happy Reincarnation» allerdings der New Yorker Künstler Louis DeVaughn Nelson, mit dem Schlemmer schon 2012 eine englische Fassung des Stücks erarbeitet hatte.
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
Film
«Attraktiv für beide Geschlechter» – Ein Star für Kino und queere Rechte
Einer von den Guten: Mit 89 Jahren ist der US-Schauspieler am Mittwoch gestorben
Von Newsdesk Staff
Kultur
People
Film
Arte zeigt «Eismayer» – Liebe unter Soldaten im Bundesheer
Der gefürchtete Ausbilder beim österreichischen Bundesheer führte lange ein Doppelleben. Schwul war er nur heimlich. Als Vizeleutnant Eismayer den Rekruten Mario trifft, verändert sich alles.
Von Newsdesk Staff
Serie
Österreich
Kultur
Fokus
Coming-out
Buch
Liebe, Lust und andere Katastrophen – unsere queeren Lesetipps
Éric Chacour verwebt queere Liebe mit familiären Zwängen in Kairo. Chloé Caldwell zerlegt das lesbische Begehren in schmerzhafter Klarheit. Und Eryx Vail stellt die Frage, ob queeres Leben in dystopischen Zukunftsvisionen überhaupt vorkommen darf.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Lesbisch
Gesellschaft
Kultur
Queer