Hannover bekommt homosexuelle Ampelpaare
Schwule und Lesben sollen in der niedersächsischen Landeshauptstadt sichtbarer gemacht werden
In Hannover sollen zum Christopher Street Day 2020 homosexuelle Ampelpaare an Fussgängerampeln leuchten. Das hat die Ratsmehrheit am Montag im Gleichstellungsausschuss beschlossen.
Hannover bekommt zur diesjährigen Pride homosexuelle Ampelpaare. Wie die HAZ berichtet, scheiterte die CDU mit ihrem Vorschlag, stattdessen Ampeln mit Nana-Figuren umzurüsten. Bei Nanas handelt es sich um Pop-Art-Plastiken der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle, die sinnliche, farbenfroh gestaltete voluminöse weibliche Körper mit überdimensionierten Geschlechtsmerkmalen darstellen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt stehen etliche Nana-Skulpturen.
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Die Fraktionschefin der Grünen, Freya Markowis, hatte bereits 2019 erklärt: «Durch die Symbolik sollen Partnerschaften, die noch immer als unkonventionell gelten, öffentlich sichtbar werden», so die Grünen-Politikerin zur HAZ. Man könne sich auch vorstellen, Symbole von Menschen im Rollstuhl zu zeigen. Für die Umrüstung geplant sind die Ampeln u. a. am Aegidientorplatz, an der Kreuzung Ernst-August-Platz/Kurt-Schumacher-Strasse, am ZOB, am Steintorplatz und am Königsworther Platz. Der CSD Hannover findet am 30. Mai 2020 statt.
Im Oberbürgermeister-Wahlkampf 2019 hatte der SPD-Kandidat Marc Hansmann erklärt, er wolle Hannover sogar zur «Gay City des Nordens» machen – mit schwulen Ampelmännchen und Regenbogen-Zebrastreifen. Gewählt wurde im November aber Belit Onay (Grüne) zum Oberbürgermeister.
Homosexuelle Ampelmännchenpaare gibt es in anderen Städten schon länger. Mit der Installation zum ESC in Wien ging es 2015 los (MANNSCHAFT berichtete). Mittlerweile leuchten die schwulen, lesbischen und heterosexuellen Ampelmänner und -frauen an Übergängen in mehreren Städten in Österreich und Deutschland. München und Frankfurt liessen die Ampeln im Sommer 2018 installieren, in Hamburg und Salzburg weisen sie Fussgängern mittlerweile dauerhaft den Weg.
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In Genf geht man einen besonderen Weg: Eine Schwangere, ein lesbisches Paar und eine ältere Frau frischen die Verkehrsschilder der Stadt auf. Die Aktion soll die Sichtbarkeit der Frau im öffentlichen Raum erhöhen (MANNSCHAFT berichtete).
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