«Glamorous»: Neue queere Netflix-Serie mit Kim Cattrall

Es geht um Intrigen in einem Kosmetikimperium und eine*n nicht-binäre*n Praktikant*in

Miss Benny (l.) und Kim Cattrall in «Glamorous» (Foto: Netflix)
Miss Benny (l.) und Kim Cattrall in «Glamorous» (Foto: Netflix)

Im Juni soll bei Netflix eine neue LGBTIQ-Serie mit dem Titel «Glamorous» starten. Darin spielt Miss Benny die junge nicht-binäre Figur Marco Mejia, deren Leben nicht vorankommt, bis er*sie einen Job bei einem glamourösen Kosmetikunternehmen ergattert, dessen Chefin von Kim Cattrall gespielt wird.

Der «Sex and the City»-Star spiele die Make-up-Legende Madolyn Addison, CEO von Glamorous Cometics, heisst es offiziell: «Das ehemalige Supermodel hat eine der ganz grossen Kosmetikfirmen der Welt von Null auf aufgebaut.»

Gerade hat Netflix erste Fotos zur Serie veröffentlicht. Auf denen sehe man «ein paar sehr ikonische Momente, auf die man sich freuen kann», schreibt das britische Magazin Attitude. Zu diesen Momenten gehöre eine Szene, wo Cattrall zusammen mit Priyanka auf einer Party wild feiert – Priyanka gewann die Sendung «Canada’s Drag Race».

Kim Cattrall unter Dragqueens in «Glamorous» (Foto: Netflix)
Kim Cattrall unter Dragqueens in «Glamorous» (Foto: Netflix)

Zum Inhalt der Serie gab’s bislang diese Info: «Marco bekommt endlich die Chance herauszufinden, was er*sie im Leben will und was es wirklich bedeutet, queer zu sein.»

Bei Glamorous Cometics passieren demnach seltsamen Dinge – nicht nur setzt die Firma zu einer wirtschaftlichen Talfahrt an, es scheint, als würde das Unternehmen von innen heraus sabotiert werden. Das will CEO Addison nicht einfach so hinnehmen und holt sich Marco Mejia, frisch abgegangen von der High-School, als Praktikant*in für den Sommer.

«Das Leben ist nicht nur Glitzer und Glamour» «Sie hat einen Plan: Marco soll ihre Augen und ihre Ohren sein, Freund*innen im Betrieb gewinnen und herausfinden, was hinter ihrem Rücken passiert, was vor Addison versteckt und was an Betriebsgeheimnissen gestohlen wird.»

Weiter erfährt man: «Im Gegenzug bietet Addison Mejia an, ihm*ihr alles beizubringen, was sie selbst mühsam gelernt hat im Lauf der Jahre.» Aber sie warnt Mejia: «Dieses Business ist nicht nur Glitzer und Glamour, und das reale Leben ist es auch nicht.»

Weitere Namen aus der Besetzungsliste sind Jade Payton, Michael Hsu, Ayesha Harris und Zane Phillips. Phillips war zuletzt in «Fire Island» als hypermuskulöser Dex zu sehen – und schaffte es mit seinem Äusseren, trotz einer Nebenrolle, viel queere Medienaufmerksamkeit zu generieren (MANNSCHAFT berichtete). In «Glamorous» spielt er den «ergebenen» Sohn von Madolyn Addison, der gleichzeitig Verkaufsdirektor ihres Beauty-Imperiums ist.

Zane Phillips als Dex mit suggestiven Bananen in «Fire Island» (Foto: Disney+)
Zane Phillips als Dex mit suggestiven Bananen in «Fire Island» (Foto: Disney+)

Ausflüge ins queere Nachtleben von Brooklyn Die aus der Neuauflage von «Denver Clan» bekannte Jade Payton spielt hingegen Venetia, die «ambitionierte und schicke persönliche Assistentin» von Addison. Sie entwickle schnell eine enge Beziehung zu Marco, heisst es. Sie zeige Marco nicht nur, wie er*sie sich am besten in den Büroräumen bewegen kann, ohne Verdacht bei den anderen zu erregen, sondern auch, wie er*sie sich am besten im queeren Nachtleben von Brooklyn bewegen kann.

«Wir sind so was von bereit für diese Geschichte», schreibt Attitude.

Cattrall hatte zuletzt Schlagzeilen gemacht, weil sie bei der offiziellen Fortsetzung von «Sex and the City» – unter dem Titel «And Just Like That» – nicht dabei war, obwohl sie schon immer ein absoluter Fan-Liebling war (MANNSCHAFT berichtete). Sie hatte sich jedoch schon vor Jahren von der Kultserie distanziert, weswegen auch ein dritter Kinofilm nicht umgesetzt werden konnte.

Trotz des Erfolgs des Sequels, sagte Cattrall, dass sie ihre Entscheidung nicht bereue, nicht erneut als Samantha vor die Kamera getreten zu sein. Stattdessen war die zu sehen in «How I Met Your Father» – und ab Juni nun in «Glamorous».

Bob Mizers Beefcake-Fotografien als Vorbild Miss Benny wiederum ist der Künstler*innenname von Ben J. Pierce, ein*e US-amerikanische Youtuber*in, der*die schon mit 14 mit einem eigenen Kanal angefangen hat, Pierce ist zudem Sänger*in und Schauspieler*in. Pierce hat Bob Mizer als seinen*ihren wichtigsten ästhetischen Einfluss bezeichnet, also den Fotografen, der die Beefcake-Fotografien der 50er Jahre berühmt gemacht hat.

Das von Dian Hanson herausgegebene Buch «Bob’s World: The Life and Boys of AMG’s Bob Mizer» (Foto: Taschen Verlag)
Das von Dian Hanson herausgegebene Buch «Bob’s World: The Life and Boys of AMG’s Bob Mizer» (Foto: Taschen Verlag)

Pierce strebe danach, «glittery Synth-Pop» zu kreieren, «bubbly», «very gay» und «very queer». Zuletzt konnte man Pierce in Serien wie «Fuller House» und «Reverie» sehen, ebenso in «Love, Victor» und «American Horror Story».

Pierce nutze den Namen Miss Benny, um ein «männliches und zugleich weibliches Bild» zu vermitteln, sagte er*sie 2018 dem Nachrichtenportal them im Artikel «Miss Benny Opens Up About Youtube and Making Glitter Pop Music About Kissing Boys». Damals sagte er*sie: «Wir haben bislang keinen edgy sex-kitten Partyboy im Teenageralter, und ich will solch eine Figur auf nuancierte Weise darstellen.»

In der neuen ZDF-Serie «WatchMe – Sex sells» zeigt das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland erstmals die Geschichte von jungen Schwulen, die ihr Geld mit einem OnlyFans-Kanal verdienen (MANNSCHAFT berichtete).

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