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«Giacobbo/Müller» erhitzt die Gemüter

Nach «Neger» ist in der Satire-Sendung nun auch das Schimpfwort «Transe» gefallen. Für einige gehen Viktor Giacobbo und Mike Müller damit zu weit.

In der Sendung «Giacobbo/Müller» bekommen alle ihr Fett weg: Politiker von links bis rechts aber auch Minderheiten wie Ausländer und LGBT-Menschen. In der gestrigen Ausgabe nahm das Satiriker-Duo die neue Namensgebung der SP Frauen* auf die Schippe, die neu ein Sternchen im Namen führen, um integrativer zu sein. Einerseits soll das Sternchen Transfrauen beinhalten, andererseits auch Personen, die sich von der binären Geschlechtereinteilung ausgeschlossen fühlen. Für Giacobbo und Müller Anlass genug, um über die SP und das Thema Trans* zu witzeln.

Ob «Transen» beim Pinkeln noch stehen können?
Die SP müsse ihr Logo ändern, von «ja» zu «jein», meint Giacobbo. Man wisse ja nicht, ob «Transen» nun eindeutig Frauen oder Männer seien.

Müller doppelt nach: «SP-Arbeiter fragten sich früher, ob sie beim Seichen stehen oder absitzen sollen. Heutzutage ist das anders. Heute muss sich die SP-Transe fragen, ob sie schon so weit operiert ist, dass sie beim Seichen überhaupt noch stehen kann.»


Darf sich Satire auf einem öffentlich-rechtlichen Sender alles erlauben oder grenzen die «Witze» an Diskriminierung?

Das wollte auch Transgender Network Switzerland TGNS von seinen Facebook-Fans wissen. Diese waren sich einig, dass die Sendung damit eindeutig zu weit ging.

«Bevor ihr euch über uns Transgender in dieser entwürdigenden Art auslasst, informiert euch doch vorher», kommentierte Userin Myshelle. «Wir sind weder Transen noch Umoperierte noch halbe Frauen.»


«Ich war mehr als irritiert über diesen Beitrag» schreibt User Roland. «So gerne ich auch die Podcasts von Giacobbo/Müller sehe, das war etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Unschön meine Herren.»

Es ist nicht das erste Mal, das «Giacobbo/Müller» für Empörung sorgen. 2011 fiel in der Sendung das Wort «Neger» – notabene nicht von Giacobbo oder Müller, sondern von einem geladenen Kabarettisten. 2014 sagte Giacobbo gegenüber dem Tages-Anzeiger, dass Kraftausdrücke wie «Neger» die interessantesten seien.

Den Sketch über die SP Frauen* aus der gestrigen Sendung gibts hier ab Minute 21:00 nachzusehen:
http://www.srf.ch/sendungen/giacobbo-mueller/mit-cedric-wermuth-und-joachim-rittmeyer


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