Bischof Georg Bätzing für Segnung homosexueller Paare
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz lehnt eine kirchliche Eheöffnung aber ab
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing regt die Segnung homosexueller Paare an. In der theologischen Fachzeitschrift Herder Korrespondenz sprach er sich für klare Veränderungen in der katholischen Kirche aus.
Georg Bätzing, der seit März dieses Jahres Vorsitzender der Bischofskonferenz ist, regte u.a. mit Blick auf Paare an, die nicht kirchlich heiraten können, die Regeln des Katechismus zu ändern. Für Menschen, die den Segen Gottes wünschten, brauche es «Lösungen, die nicht nur im Privaten greifen, sondern auch eine öffentliche Sichtbarkeit haben – aber auch deutlich machen, dass keine Ehe gestiftet wird», so der Bischof zur Frage nach einem Segen für schwule und lesbische Paare.
Zwar glaube er, dass man Formen finde könne, die im Liturgischen möglich seien. «Allerdings kann ich für mich sagen, dass ich nach intensiver Auseinandersetzung meine, dass wir den Katechismus in dieser Hinsicht ändern sollten», so der 59-jährige Bischof wörtlich, wie der BR berichtet.
Solche Segnungen seien möglicherweise auch machbar ohne eine offizielle Anerkennung aus dem Vatikan. Neben homosexuellen Paaren könnten etwa auch Menschen, die nach einer Scheidung zivil erneut eine Ehe schliessen, nach katholischer Lehre nicht mehr kirchlich heiraten.
Umfrage der Woche: Deine Bilanz für 2020?
Der Kölner Weihbischof Schwaderlapp hatte solche Segnungen vor zwei Jahren noch abgelehnt (MANNSCHAFT berichtete). Der schwule Theologe Pierre Stutz dagegen will, dass die katholische Kirche in der Schweiz die Ehe für homosexuelle Paare öffnet (MANNSCHAFT berichtete).
Eine andere Wortmeldung zum Thema Homosexualität kam am Wochenende vom Passauer Bischof Stefan Oster. In seiner Predigt zum «Fest der Heiligen Familie» im Passauer Dom erklärte er: «Ihre Neigung ist ja in der Regel einfach da.» Oster blieb dabei, dass aus Sicht der Kirche nicht die Gefühle, wohl aber deren Ausleben beim Sex Sünde sei.
Oster sagte laut einem Bericht von domradio.de, er könne nachempfinden, dass das schwer zu verstehen sei. «Ich kenne aber auch Menschen, die obgleich sie homosexuell empfinden, in sich spüren, dass die Kirche mit ihrer Lehre trotzdem recht hat. Sie spüren, dass bei diesem Akt für sie etwas nicht passt.»
Diese 10 queeren Filme erwarten uns im neuen Jahr 2021
Auch über inter Menschen äusserte sich Oster. Es handle sich um eine «Beeinträchtigung», wenn Menschen biologisch keine klare Zuordnung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht hätten. Diese Menschen seien kein drittes Geschlecht, so Oster und verglich sie mit Menschen, die «blind geboren» sind oder «mit einem Herzfehler oder mit einer anderen Beeinträchtigung».
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
USA
10 Jahre Ehe für alle: Aktivist Obergefell fürchtet Ausradierung
2015 machte die Klage von Jim Obergefell machte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den USA möglich. Zehn Jahre später warnt er: Unter der Trump-Regierung könnte dieses Recht wieder verschwinden.
Von Newsdesk Staff
Liebe
News
Ehe für alle