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Bekommt Liechtenstein Ehe für alle? Für Erzbischof Haas ein «Skandal»

Am Mittwoch wird eine Motion übergeben

Ehe für alle
Symbolfoto: AdobeStock

Eine Mehrheit von Abgeordneten will im Fürstentum Liechtenstein die Ehe für schwule und lesbische Paare einführen. Die Kirche ist strikt dagegen.

Noch vor zwei Jahren hatte Fürst Hans-Adam II. Schwule mit Pädophilen verglichen (MANNSCHAFT berichtete). Nun haben haben 15 Landtagsabgeordnete aus drei Parteien die Motion zur Öffnung der Ehe für alle unterzeichnet. Sie soll am Mittwoch dem Parlamentsdienst übergeben werden. Das Parlament von Vaduz hat insgesamt 25 Abgeordnete.

Das teilte Daniel F. Seger mit, seit 2017 Abgeordneter im liechtensteinischen Landtag. Zuvor war er Präsident des Vereins «FLay – Schwule und Lesben Liechtenstein und Rheintal».

Der Erzbischof von Vaduz wendete sich Ende letzter Woche angesichts der Übergabe der Motion zur Ehe für alle noch einmal ausdrücklich dagegen: Sie sei für die katholische Kirche unannehmbar.


Für einen Gesetzestext zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften zu stimmen, sei eine «schwerwiegend unsittliche Handlung», schreibt Erzbischof Wolfgang Haas wörtlich in einer Erklärung. Der Erzbischof hatte sich bereits früher gegen die Ehe für alle ausgesprochen und sie als «schwere Sünde» bezeichnet.

Eine rechtliche Anerkennung von praktizierter Homosexualität wäre ein «Skandal». Dagegen müsse man Einspruch erheben und seinen Widerstand öffentlich kundtun. «Ich halte es für meine heilige Pflicht, die Haltung der katholischen Kirche im Hinblick auf die angestrebte Einführung der Ehe für alle neuerlich hervorzuheben. Dies ist auch unseren Gläubigen und allen Menschen guten Willens geschuldet.»

Nachdem im Juni erstmals die liPride stattfand, bestätigen die Organisator*innen die zweite Pride in Liechtenstein im kommenden Sommer. «Es war das erhoffte, deutliche Zeichen, dass weitere Fortschritte hin zu einer vollständigen Gleichberechtigung der queeren Community in all ihren Farben notwendig sind. Die Politik hat diese Zeichen glücklicherweise erkannt und arbeitet bereits an Verbesserungen», so der Verein FLay, der die Veranstaltung organisiert. Die Parade fand unter dem Motto «Kumm o & trau Di» statt (MANNSCHAFT berichtete).



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