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«Frantz» – Emotionen ohne rührseligen Pathos

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Pierre Niney als Adrien (links) und Frantz, gespielt von Anton von Lucke. (Bild: Filmcoopi)

Ein Studienfreund eines gefallenen Soldaten tröstet dessen Wittwe. Doch ist Adrien wirklich der, für den er sich ausgibt? Jetzt im Kino: «Frantz» von François Ozon.

Quedlinburg, 1919. Der Schmerz über den Verlust ihres Verlobten Frantz im Ersten Weltkrieg ist bei Anna (Paula Beer) immer noch riesig – genauso bei seinen Eltern. Da taucht der junge Franzose Adrien (Pierre Niney) auf. Er gibt sich als Studienfreund von Frantz aus Paris aus und spendet mit seinen Erinnerungen Trost. Doch der Schein trügt.

Wie nahe stand Adrien Annas Verlobtem wirklich?
Wie nahe stand Adrien Annas Verlobtem wirklich?

François Ozon rührt das Nachkriegs­drama mit der grossen Gefühlskelle an, ohne je rührseligem Pathos zu verfallen. Vorwiegend in Schwarz-Weiss erzählt er eine Geschichte, die unglaublich menschelt.

Es entfaltet sich eine Tragödie ungeahnten Ausmasses, in der glücklicherweise aber nie die Hoffnungslosigkeit Überhand nimmt. Zudem enthält «Frantz» auch eines der kraftvollsten Statements gegen den Krieg, das das Kino in letzter Zeit gesehen hat.



Patricks Bewertung: ★ ★ ★ ★ ☆
Melodram, F/D 2016.
Regie & Drehbuch: François Ozon.
Kinostart: 6. Oktober


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