Frankreich: Homophober Kandidat Zemmour zu Geldstrafe verurteilt
Zemmour verwendete u.a. Bilder aus einem Film von François Ozon
In Frankreich hat ein Gericht den extrem rechten Präsidentschaftskandidaten Éric Zemmour und seine Partei wegen des Schändens von Urheberrechten in einem Wahlclip zu 70 000 Euro Strafe verurteilt.
Zu den Klägern, denen am Freitag die Summe zugesprochen wurde, zählten Filmgesellschaften, Regisseure und die Gesellschaft von Autoren und Komponisten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
In seinem Clip, der schon mehr als drei Millionen Aufrufe hat, verwendete der Kandidat u.a. Bilder aus den Filmen «Jeanne d’Arc» von Luc Besson, und «Dans la maison» von François Ozon. Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich finden am 10. und 24. April 2022 statt. Amtsinhaber Emmanuel Macron sich für eine zweite Amtszeit zur Wahl.
In der Videobotschaft mit Ausschnitten alter Filme hatte Zemmour Ende November seine Kandidatur angekündigt, ohne sich um Urheberrechte für das verwendete Material zu kümmern.
Im Januar hatte Zemmour Gruppen in Schulen angegriffen, die sich gegen Homophobie und Rassismus einsetzen, und gesagt, sie würden Schüler einer Gehirnwäsche unterziehen, während er auf eine Rückkehr zu einem konservativeren Bildungssystem drängte.
«In den letzten 40 Jahren wurden unsere Kinder indoktriniert», so Zemmour gegenüber der Presse. „Schulen dürfen nicht der Ort sein, an dem LGBT- und Antirassismus-Ideologien unsere Kinder einer Gehirnwäsche unterziehen.»
Zemmour wurde schon mehrfach wegen rassistischer Äusserungen verurteilt. Nach Aussagen Zemmours, die Blöcke mit Sozialwohnungen in Frankreich seien Brutstätten des Islamismus, reichte der Verband der Sozialwohnungsgesellschaften kürzlich Klage ein. Es gehe um eine grobe Beleidigung der elf Millionen Bewohner von Sozialwohnungen.
Im Januar beschloss Frankreichs Parlament das Verbot von «Konversionstherapien» – ohne Gegenstimme (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News