Wiener FPÖ will Dragqueen-Shows vor Kindern verbieten
Dies sei «Sexualisierungspropaganda» und «Transgender-Irrsinn»
Als «peinlichen Abklatsch» der amerikanischen Trump-Rhetorik bewertet SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner die Aussagen des Wiener FPÖ-Stadtrats Dominik Nepp zu Drag-Queen-Auftritten in Wien.
In Wien soll Mitte April eine Drag-Show speziell für Kinder stattfinden. Aber nicht, wenn es nach dem Chef der FPÖ Wien, Dominik Nepp, geht. Er kritisiert diese Show als «Sexualisierungspropaganda für Kinder» und fordert ein Verbot. Der «Transgender-Irrsinn» schwappe immer mehr aus den USA nach Europa über, befürchtet Nepp. Es sei ein «unfassbarer Skandal», dass die Wiener Stadtregierung solche Veranstaltungen im Rahmen des Pride Months 2022 mit Steuergeld gefördert habe. «Dieser Wahnsinn muss von den schwächsten unserer Gesellschaft – den Kindern – ferngehalten werden», so Nepp.
Ähnlich äusserte sich die Wiener Landtagsabgeordnete der ÖVP, Caroline Hungerländer: «Derartige Shows vor Kindern aufzuführen ist unverantwortlich. Die Stadt Wien sollte alle Förderungen an die Villa Vida und in ihr beherbergte Vereine einstellen, bis sichergestellt ist, dass dort keine Kinder mehr indoktriniert werden», so Hunderländer laut express.at. (Ein Verbot von Drag-Shows vor Kindern ist in Tennessee schon Wirklichkeit – MANNSCHAFT berichtete).
Gerichtet an die Kritik aus der FPÖ erklärte der LGBTIQ-Sprecher der SPÖ, Mario Lindner: «Gerade für eine Burschenschafter-Partei ist die Panik vor Männern in Kostümen, die aus Kinderbüchern vorlesen, schon tragisch-peinlich», so Lindner. Statt über echte Probleme zu reden, vor denen vor allem Familien Tag für Tag stehen, macht die FPÖ lieber Panik über Kinderbuchlesungen von Drag-Queens. Wenn es nicht tragisch wäre, müsste man ja lachen.»
Trotz aller Lächerlichkeit der blauen Forderung nach einem Verbot von solchen Veranstaltungen kritisiert Lindner doch gerade den Kontext, in dem solche Aussagen passieren: «Nepps Ausritt erinnert nicht nur an die aktuelle Politik von US-Politikern wie Donald Trump, sondern leider auch an die rechtsextremen Identitären, die genau eine solche Kinderbuchlesung im vergangenen Jahr verhindern wollten, indem sie eine Mauer vor einer städtischen Bücherei in Wien aufgebaut haben.» (MANNSCHAFT berichtete).
Es sei leider offensichtlich, so Lindner, «in welchem Umfeld sich die Wiener FPÖ wieder einmal bewegt!»
Dass die FPÖ nicht einmal den Unterschied zwischen der Kunstform Drag und Transidentität, also der Geschlechtsidentität unzähliger Österreicher*innen, kenne, zeige für Lindner, worum es der rechtspopulistischen Partei wirklich gehe: «Die Panik der FPÖ und einiger rechter Nischen-Medien vor einer Kinderbuchlesung ist und bleibt lächerlich – die Verbindung mit dem Titel ‹Kinderschutz› und vorgestrigen Stereotypen über Frühsexualisierung zeigt dagegen eine mehr als problematische Geisteshaltung. Es ist gut, dass gerade die FPÖ in der Regenbogenhauptstadt Wien mit solcher Politik keinen Platz und keinen Erfolg hat»
Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Frauentages brachte FPÖ-Frauensprecherin und Bundesobfrau der Initiative Freiheitliche Frauen (iFF) Rosa Ecker zudem eine Petition gegen «den Gender-Wahnsinn ein», genauer «gegen die Gender-Politik in der Sprache im Parlament». Der «Genderwahnsinn» habe inzwischen eine Dimension erreicht, durch die Frauen im Sprachgebrauch völlig «untergehen».
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