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FC Bayern München feuert homophoben Jugendtrainer

Er soll Spieler auch wegen ihrer Hautfarbe, der Nationalität und Religionszugehörigkeit diskriminiert haben

Foto: Phillip Kofler, Pixabay

Der FC Bayern München feuert einen rassistischen und homophoben Jugendtrainer. Die Vorwürfe sind schon länger bekannt, liessen sich aber offenbar nicht verifizieren.

«Die FC Bayern München AG und ein Nachwuchstrainer haben ihr Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufgelöst», ist auf der Homepage des Deutschen Fussball-Meisters seit Dienstagabend nachzulesen. «Dies ist das erste Ergebnis einer derzeit stattfindenden internen Untersuchung am Campus des FC Bayern München. Unabhängig davon werden die zugrundeliegenden Sachverhalte von der FC Bayern München AG weiter untersucht.»

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Was war passiert? Zunächst hatte der WDR über den Verdacht gegen den Jugendtrainer berichtet. Demnach hatte sich der Betreuer, der seit 2003 in der Nachwuchsabteilung arbeitet und 2016 zum Sportlichen Leiter der U9 bis U15-Mannschaften befördert wurde, abfällig über Spieler geäussert, sei es wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Nachnamens. Weitere Recherchen des SPIEGEL ergaben nun, dass er Spieler auch wegen ihrer Hautfarbe, der Nationalität und Religionszugehörigkeit sowie vermeintlicher Homosexualität diskriminiert haben soll.

Es seien laut Spiegel bereits im Herbst 2018 anonyme Schreiben in der Vorstandsetage der Bayern eingegangen sein, etwa bei Klubchef Karl-Heinz Rummenigge und dem damaligen Präsidenten Uli Hoeneß. Es sei auch umgehend eine Befragung bei Eltern und Kindern durchgeführt worden sein.


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Allerdings gab es keine einzige kritische Stimme, stattdessen war die Resonanz durchweg positiv. Das erklärt ein Mitarbeiter aus dem Campus gegenüber dem Spiegel so: «Wenn es dein Sohn zu den Bayern geschafft hat und endlich das Trikot stolz auf seinen Schultern trägt, dann riskierst du das nicht, öffentlich gegen einen Trainer Stellung zu beziehen, aus Angst, dass dein Kind deswegen wieder rausfliegt.» Da traute sich einfach keiner, etwas zu sagen. Zudem habe der Betreuer auf dem Campus schon durch seine Funktion eine Machtposition besessen.

Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz gegen den früheren Mitarbeiter des FC Bayern. Der hat nach Informationen der Sportschau eine Gegenanzeige gegen die Betreiber*innen eines Twitter-Accounts gestellt, wo die fragwürdigen Äusserungen des Trainers aufgetaucht waren. Es bleibt die Frage, ob der Verein den Vorwürfen mit mehr Nachdruck hätte nachgehen müssen oder können.

Wie im Vorjahr liess der FC Bayern auch dieses Jahr wieder die Allianz Arena bunt erstrahlen. «Wir wollen immer wieder Zeichen für Toleranz und Vielfalt, gegen Rassismus und Homophobie setzen, und der Christopher Street Day ist dafür jedes Jahr ein wichtiges Ereignis», sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef des FC Bayern, «Fussball ist ein verbindendes Element. Wir als weltoffener Klub stehen bedingungslos für Solidarität.»


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2019 hatte der Verein dafür einen Shitstorm geerntet (MANNSCHAFT berichtete). Es gab aber unter den Fans der Aktions auch kritische Töne, etwa auf Twitter: «Lieber FC Bayern, ich finde, dass das eine tolle Geste ist. Gleichzeitig frage ich mich, ob – und was – ihr tut, um die LGBT-Community in Katar zu unterstützen, wo ihr eure Trainingslager ausrichtet UND wo Homosexualität mit Gefängnis bedroht ist.»

In dem Emirat wurde jetzt vor einer «warmen Einstellung» zu Homosexualität bei Jugendlichen gewarnt. Dies würde «die Kinder» vom rechten Pfad Gottes abbringen (MANNSCHAFT berichtete).


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