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Homophobe Schläger aus München gefasst

Vier Fussballfans, offenbar vom 1. FC Nürnberg, sangen laut in der U-Bahn. Ein 21-Jähriger bat die vier Personen, leiser zu sein und wurde verprügelt

Hassgewalt in Berlin

Am 8. Dezember 2018 kam es gegen 14.20 Uhr in einer Münchner U-Bahn nach einer homophoben Beleidigung zu einer gefährlichen Körperverletzung. Der Zug war auf dem Weg zum Fussballstadion in Fröttmaning.

UPDATE: Die Täter wurden gefasst:

Vier Fussballfans, die augenscheinlich Fans vom 1. FC Nürnberg waren, sangen laut. Der 21-jährige Noah aus Bremen bat die vier Personen, leiser zu sein. Daraufhin wurde er von ihnen beschimpft und als «Transe» beleidigt. «Möglicherweise war eine LGBT-feindliche Motivation dafür verantwortlich», heisst es im Polizeibericht.

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Nach der Einschätzung des Geschädigten könnte die Beleidigung aufgrund einer von ihm mitgeführten Handtasche erfolgt sein. Im weiteren Verlauf wurde er von den Tatverdächtigen geschlagen und dabei verletzt. Am U-Bahnhof Universität zogen zwei Zeugen den Verletzten aus der U-Bahn. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.


«Die U-Bahn war voll mit besoffenen, grölenden und Bier verschüttenden Fans», schrieb Noah damals bei Facebook. «Ich stieg in eine Bahn ein und direkt neben mir fingen zwei 1. FC Nürnberg-Fans an, irgendeinen Fussballgesang zu grölen. Weil die beiden, vielleicht Mitte 20-Jährigen, mir direkt ins Ohr brüllten, hab ich mich umgedreht und sie darum gebeten, damit aufzuhören. Die beiden Typen meinten dann, ich solle mich doch verpissen und aussteigen, wenn es mich stören würde.»

Zahn abgebrochen, leichte Gehirnerschütterung
Im Krankenhaus habe ihm der Arzt gesagt, dass er grosses Glück gehabt hätte. Er sei mit dem Schrecken, einem abgebrochenen Zahn, ein paar Prellungen und vermutlich einer leichten Gehirnerschütterung davongekommen. «Ich hatte einfach Glück», folgert Noah. Was er aber nicht versteht: Dass niemand etwa tat, ausser Blicke auszutauschen.

Ein Land ohne Zivilcourage
«Ich kann hier nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen, aber für mich ist Deutschland ein Land ohne Zivilcourage.» Am Ende seiner Posts appelliert er: «Wir müssen verstehen, dass wir in unserer Gesellschaft nicht nur eine Verantwortung für unsere Familien oder Freunde tragen, sondern für ALLE unsere Mitmenschen! Wir müssen uns darauf verlassen können, dass wir uns in der Not gegenseitig helfen und nicht tatenlos zusehen!»


Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief ohne Erfolg. Durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht München wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I nun ein Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung erlassen.

Hinweise nimmt die zuständige Dienststelle in der Ettstrasse in München unter der Telefonnummer  089/2910-0 entgegen.


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