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«Erwachsene Menschen kichern online über meinen Penis»

Im neuen Netflix-Film «Outlaw King» präsentiert sich Chris Pine (38) komplett nackt

Chris Pine
Chris Pine in "Outlaw King" (Foto: Netflix)

Im Netflix-Film «Outlaw King» präsentiert sich Chris Pine (38) splitterfasernackt von vorne. Als wir ihn beim Filmfestival in London trafen, konnten wir nicht anders, als nachzufragen.

Seit dem 2.11. ist auf Netflix der Film «Outlaw King» zu sehen, in dem Chris Pine den schottischen Unabhängigkeitskämpfer Robert the Bruce spielt, der im 14. Jahrhundert gegen die englische Armee ins Feld zog. Wer auf brutale Historienepen steht, kommt hier voll auf seine Kosten, zumindest wenn man sich nicht von Pines Fokuhila ablenken lässt. Noch mehr Aufmerksamkeit zieht allerdings eine Szene auf sich, die sich nach ziemlich genau 87 Minuten ereignet. Da nämlich steigt Pine frisch gewaschen aus einem schottischen See – und präsentiert sich – für einen männlichen Hollywood-Star schon fast eine Sensation – splitterfasernackt von vorne.

Mr. Pine, seit der Weltpremiere von „Outlaw King“ im September in Toronto ist Ihr bestes Stück Gesprächsthema. Überrascht Sie diese Aufmerksamkeit für eine so winzige Szene?
Winzig ist hier das falsche Wort … Aber ja, das kann man wohl sagen. Erwachsene Menschen kichern online über meinen Penis als seien sie Schulkinder. So ganz kann ich die Aufregung nicht verstehen, immerhin haben doch die meisten von uns schon mal einen nackten Mann gesehen, oder? Und auch hier und jetzt, während dieses Gesprächs, trennt nur ein Stückchen Stoff Sie und meinen Penis.

Chris Pine
Chris Pine ohne alles (Foto: Netflix)

Dass ein Star Ihres Kalibers mal mehr zeigt als seinen Hintern ist eben in Hollywood eine echte Ausnahme…
In den USA ist kein Problem, dass 13-jährige im Kino Film sehen, in denen jemandem der Kopf abgesägt wird. Aber wenn zwei Menschen Sex miteinander haben, ist die Sache gleich nur noch für Zuschauer über 17 Jahren freigegeben. Oder kurz gesagt: Intimität zu zeigen ist verboten, Gewalt dagegen wird locker durchgewunken. Das ist schon absurd. Und beweist mal wieder, wie puritanisch unsere Gesellschaft tickt. Selbstgeißelung, Scham und Wut werden groß geschrieben, aber Sex ist was Schlechtes.


Da haben Sie natürlich nicht unrecht. Allerdings geht es in diesem Fall ja nicht allgemein um Sex, sondern konkret um Ihre nackte Haut. Ärgert Sie das?
Ich fand es schon ziemlich daneben, dass selbst Vanity Fair einen Artikel veröffentlichte, dessen Überschrift klang als hätte ein 15-jähriger sie geschrieben. Aber andererseits ist es vielleicht gar nicht verkehrt, mal über das Thema zu sprechen. Wenn meine Filmpartnerin Florence Pugh ihre Brüste und mehr zeigt, ist das für niemanden der Rede wert. Von Frauen wird das einfach erwartet. Aber warum erwartet niemand von mir, dass ich mich nackt zeige. Macht man sich als Mann damit zu verletzlich? Symbolisiert mein Penis irgendwie Schwäche? Ich weiß es einfach nicht. Interessant ist das Thema aber auf jeden Fall.

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Gab es, wenn schon nicht die Nacktszene, irgendeinen Grund, weswegen Sie gezögert hätten, die Rolle in «Outlaw King» zu spielen? Vielleicht weil Sie als Amerikaner nicht die naheliegendste Besetzung für einen schottischen Volkshelden sind?
Ach kommen Sie, warum sollte ich da zögern? Ich bin doch Schauspieler. Glauben Sie Cate Blanchett zögert, wenn jemand sie bittet, eine Amerikanerin zu spielen? Klar, der schottische Akzent hat mir gehörigen Respekt eingeflößt. Immerhin wurde ich in der Vergangenheit das eine oder andere Mal ganz schön in die Pfanne gehauen, wenn ich mir für eine Rolle einen besonderen Akzent zulegen musste. Doch bei Regisseur David Mackenzie wusste ich mich in besonders guten Händen.


Weil Mackenzie selbst Schotte ist, wurde sicher besonders darauf geachtet, das auch historisch alles korrekt gezeigt wird, oder?
Ganz genau. Und natürlich hatten wir auch diverse historische Berater dabei. Deswegen weiß ich zum Beispiel, dass eine Hochzeitsnacht damals wirklich so ablief wie wir es zeigen: irgendwann während der Feier kam da der Priester und schickte das Brautpaar gezielt ins Bett, weil es an der Zeit war Sex zu haben. Angeblich war es sogar üblich, dass die Familien von Braut und Bräutigam mit im Raum waren um dafür zu sorgen, dass die Ehe auch wirklich vollzogen wird.


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