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Drei Tage und fünf Monate Kino – das Pink Apple Filmfestival

Dieses Jahr wieder mit einer spannenden und grossen Auswahl

Pink Apple
Filmstill aus dem Gewinnerfilm des Pink Apple Festivals 2021 «Sublet» aus Israel.

Zum 24. Mal findet dieses Jahr das Pink Apple Festival statt. Am 7. Mai geht es in Zürich und Frauenfeld los und dauert bis zum 9. Mai. Aber das ist nicht alles: Podiumsgespräche und «Uto goes Pink!» sind weitere Highlights des Festivals.

Das 24. Pink Apple Filmfestival findet als Kurzversion am 7. bis 9. Mai 2021 in Zürich und Frauenfeld statt. Im Zentrum stehen dieses Jahr die Sportwelt mit Blick auf trans- und intergeschlechtliche Menschen, das 50. Jubiläum der Einführung des schweizweiten Stimm- und Wahlrechts für Frauen, 40 Jahre Aids/HIV, sowie eine Retrospektive zu René Hubert (MANNSCHAFT berichtete).

Mit verschiedenen Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen mit Dokumentationen, Kurz- und Langfilmen bietet das Pink Apple Festival auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm an. Als besonderes Highlight werden bis im Oktober jeden Monat im Rahmen von «Uto goes Pink!» Festivalfilme gezeigt (benannt nach dem Arthousekino Uto). Das ganze Programm des Festivals, Informationen zu den Filmen, dem Corona-Sicherheitskonzept und den Standorten der Kinos findest du hier.

Dieses Jahr finden zudem gleich zwei Preisverleihungen statt. Eytan Fox erhält den Pink Apple Festival Award 2021 für seinen Film «Sublet», der am 7. Mai als Schweizer Premiere gezeigt wird. Nachträglich wird auch Ulrike Ottinger als Preisträgerin des Pink Apple Festival Awards 2020 geehrt. Festivalübergreifend gibt es im Filmpodium eine Auswahl von Ottingers Filmen zu sehen. Der Höhepunkt ist die Verleihung ihres Awards am Samstag, 15. Mai.


Pink Apple
Filmstill des Eröffnungsfilms «Kokon».

Filmtipps

Eröffnungsfilm: «Kokon»(D 2020)
Da die Closing Night des 23. Pink Apple im 2020 nicht stattfinden konnte, eröffnet «Kokon» das diesjährige Festival.

Jahrhundertsommer in Berlin-Kreuzberg. Im multikulturellen Mikrokosmos rund um das Kottbusser Tor bahnt sich die 14-jährige Nora ihren Weg durchs Erwachsenwerden. Während die Hitze auf ihrer Haut klebt, bekommt sie zum ersten Mal die Mens, entdeckt ihre Liebe für andere Mädchen und lernt die wilde Romy kennen.


Nora lernt, zu sich zu stehen und traut sich, endlich Wege abseits der Clique ihrer älteren Schwester Jule zu gehen. Doch wie kann Nora ihren Blick für all diese Schönheit bewahren, nachdem ihr zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde? «Kokon» ist nach «Looping» der zweite Spielfilm der Regisseurin Leonie Krippendorff.

Dokumentarische Schätze
Mit «Silent Voice» (F/B 2020) zeigt das Pink Apple eine weitere Schweizer Premiere. Der erschütternde Dokumentarfilm begleitet einen jungen Tschetschenen, der in Belgien untergetaucht ist, und aufgrund seiner Homosexualität um sein Leben fürchtet.
In «Tuttinsieme» (I 2020) stellt Regisseur Marco Simon Puccioni stellt hier seine eigene elterliche Regenbogenfamilie vor, die im heutzutage kontroversen Italien lebt, gespalten zwischen neuen Rechten und neuer Akzeptanz und konservativen Mentalitäten.
«Women Power» (POL 2018) ist der erste polnische Film über Suffragetten. Jene Frauen, die um die Jahrhundertwende vom 19. Zum 20 Jahrhundert in Polen für die Rechter der Frauen gekämpft haben.

Jump, Darling (CAN 2020) – Schweizer Premiere

Russell befindet sich an einem Scheideweg des Lebens. Er geht auf die 30 zu und fragt sich, ob seine grossen Pläne, ein seriöser Schauspieler zu werden, jemals wahr werden, und sucht den Performance-Kick als Drag Queen. Nach Reibereien mit seinem konservativen Freund flüchtet er in das Haus seiner Grossmutter Margaret. Statt der bequemen Unterkunft, die er im Sinn hatte, steht seine sonst so schlagfertige Oma an ihrem eigenen Scheideweg und wird vergesslicher, als sie zugeben möchte. Als Familiengeheimnisse ans Licht kommen, ist er gezwungen, sich zurechtzufinden, aber wird er in Stilettos oder etwas Nüchternerem landen?

«Jump, Darling» strotzt vor Wärme und Witz und bietet der vielfach preisgekrönten Schauspielerin Cloris Leachman als Grossmutter eine perfekte letzte grosse Performance vor ihrem Tod.

Gewinner des Pink Apple Festival Awards: «Sublet» (Israel 2020)
Der Film von Eytan Fox wird als Schweizer Premiere gezeigt.

Michael, ein Reiseschriftsteller der «New York Times», besucht Tel Aviv, um für seinen neusten Artikel zu recherchieren – aber auch, um etwas Abstand von seiner Beziehung zu gewinnen. Als klar wird, dass sein gutaussehender Wohnungsvermieter Tomer nirgendwo anders hin kann, willigt Micheal ein, die Ferienwohnung mit ihm zu teilen. Der Altersunterschied zwischen dem zurückhaltenden Michael und dem freigeistigen Tomer verleiht dem Film einen subtilen Humor und Charme, der mit dem Kennenlernen der beiden wächst. Als Michael seine Weisheit teilt und die jugendliche Energie, die ihn umgibt, aufsaugt, beginnt sein Schutz zu fallen, und er findet die Inspiration, sein Leben wieder zu umarmen. Eytan Fox schenkt uns diesen sehr persönlichen Film: eine herzerwärmende Ode an schwule Männer und das Altern.


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