Die queeren Chancen bei den Oscars 2023
Die Verleihung ist für den 12. März geplant
Cate Blanchett als lesbische Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker darf auf einen Oscar hoffen. Aber es gibt noch mehr queere Chancen.
Von Julia Kilian, Barbara Munker und Benno Schwinghammer, dpa
Elf Nominierungen bekam die schräge Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once». Im Zentrum des Films steht die gestresste Waschsalon-Besitzerin Evelyn (Michelle Yeoh), ihr leicht frustrierter Ehemann Waymond (Ke Huy Quan) und ihre rebellische lesbische Tochter Joy (Stephanie Hsu).
Die Tragikomödie «The Banshees of Inisherin» liegt mit neun Oscar-Chancen Kopf-an-Kopf. Acht Mal ist das Biopic «Elvis» vertreten, sieben Mal Steven Spielbergs autobiografisches Werk «The Fabelmans». «Top Gun: Maverick» und «Tár» kommen auf sechs Nennungen, «Black Panther: Wakanda Forever» auf fünf. James Camerons «Avatar» ist vier Mal auf der Liste.
Die als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnete Satire «Triangle of Sadness» des Schweden Ruben Östlund geht in drei Kategorien ins Rennen – darunter beste Regie und bester Film.
Der deutsche Florian Hoffmeister ist für seine Kameraarbeit bei dem Drama «Tár» nominiert. Cate Blanchett, die darin eine fiktive Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker namens Lydia Tár spielt, ist als beste Schauspielerin im Rennen. Zwei Oscars hat Blanchett bereits gewonnen, für «The Aviator» und «Blue Jasmine», etliche Male war sie schon nominiert.
Ihre Figur in «Tár» hat so ziemlich alles erreicht hat: Mit einer Buchveröffentlichung und der Aufnahme von Gustav Mahlers 5. Sinfonie will sie ihre Karriere krönen. Doch im Hintergrund gibt es Probleme mit einer ehemaligen Bekannten, die letztlich in Missbrauchsvorwürfen gegenüber Lydia und einer Katastrophe münden.
Eine Oscar-Chance hat auch Brendan Fraser («The Whale») als schwuler, stark übergewichtiger Professor. Bei den Golden Globes war Fraser ebenfalls nominiert, ging aber leer aus (MANNSCHAFT berichtete).
Über eine Nominierung freuen kann sich der Film «Close» des schwulen Regisseurs Lukas Dhont als Bester Internationaler Film. Der Belgier erhielt dafür in Cannes 2022 schon den Grossen Preis der Jury (MANNSCHAFT berichtete).
Und auch «All the Beauty and the Bloodshed» ist nominiert, als Beste Dokumentarfilm über die bisexuelle Fotografin, Filmemacherin und Aktivistin Nan Goldin, die im Herbst ihren 70. Geburtstag feiert. Derzeit zeigt die Berliner Akademie der Künste ihre Arbeiten (MANNSCHAFT berichete).
In der Kategorie Bester Song konkurriert Lady Gagas «Hold My Hand» aus dem Film «Top Gun: Maverick» u.a. mit dem Song «Lift Me Up» von Rihanna aus «Black Panther: Wakanda Forever».
Die 95. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 12. März geplant. Der US-Moderator Jimmy Kimmel soll zum dritten Mal bei der Oscar-Gala als Gastgeber auf der Bühne stehen.
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