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Die Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern ändern ihren Namen

Keine «seelenlose» und «unaussprechliche» Aneinanderreihung von Buchstaben, sondern queer

hab queer bern
Die HAB war 2017 massgeblich an der Organisation der Pride in Bern verantwortlich. (Bild: Pride Ouest)

Aus HAB wird «hab queer bern». Mit der Namensänderung will der Berner Verein besonders denjenigen Menschen Rechnung tragen, deren Geschlecht sich nicht an die biologische Zuweisung bei der Geburt hält.

In Bern geht alles bekanntlich ein bisschen länger. Nach der «HAZ – queer Zürich» und der «habs queer basel» haben sich nun auch die Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern HAB zu einer Namensänderung beschlossen: «hab queer bern».

Homosexuelle Arbeitsgruppen: Mit neuem Namen zu mehr Inklusion

Seit der Vereinsgründung 1972 habe sich die HAB stark verändert, schreibt der Verein in einer Medienmitteilung. Bis vor ein paar Jahren sei stets die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensformen im Vordergrund gestanden. Heute würden auch die Rechte der trans und intergeschlechtlichen Menschen zur Bewegung dazugehören. «Sexualität, Geschlecht und Körper sind so vielfältig, dass jeden Morgen eine neue Identität wach werden kann», sagt Vereinspräsident Christoph Janser.

Zum Angebot von «hab queer bern» gehören regelmässige Treffpunkte für die Berner LGBTIQ-Community, darunter etwa das zweiwöchentlich stattfindende Abendessen «3Gang» in der Villa Stucki. Der Verein bietet aber auch professionelle psychologische Beratung zu den Themen Coming-out, Sexualität, Geschlechtsidentität und Einsamkeit an – dies kostenlos. Zudem waren die Vereinsmitglieder massgeblich an der Organisation der Pride in Bern vor zwei Jahren beteiligt.


«Komisch. Du hast ja gar keine schwule Stimme.»

Daniel Frey – bei «hab queer bern» für die Kommunikation zuständig – hatte sich bei der Namensfindung für das Wort «queer» eingesetzt. Für ihn sei eine Aneinanderreihung von Buchstaben «seelenlos» und «unaussprechlich». «Queer ersetzt nicht einen einzelnen Buchstaben, sondern gleich alle zusammen.»

Vizepräsidentin Petra Brombacher ist mit der Anpassung des Vereinsnamen sehr zufrieden: «Individuell benennen wir Schwulsein weiterhin als schwul, Transsein weiterhin als trans. Aber wenn es um uns alle geht, die wir als abweichend von der Sexual- und Geschlechternorm wahrgenommen werden, benennen wir uns mit dem Sammelbegriff ‹queer›».


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