«Der schwangere Mann» – WDR zeigt Doku über trans Vater Freddy

Mutter Esme hat ihren Sohn ermutigt

Foto: WDR/Manuel Vazquez
Foto: WDR/Manuel Vazquez

Der WDR zeigt an diesem Mittwoch die Doku «Der schwangere Mann» («Seahorse») über einen trans Vater. In der ARD-Mediathek steht der Film schon.

Freddy ist 30 Jahre alt und trans Mann. Sein grösster Wunsch ist es, eine Familie zu gründen und sein eigenes Kind auf die Welt zu bringen. Schnell bemerkt er, dass sein Pragmatismus nicht von anderen geteilt wird. Freddy wird mit äusseren Vorstellungen von Geschlechterzuschreibungen und Körperkonzepten konfrontiert. Er selbst kann dabei nicht auf bestehende Vorbilder zurückgreifen, sondern muss sich als schwulen, schwangeren Vater selbst entwerfen.

McConnell lebt in einer Küstenstadt im Süden Englands, in der Nähe seines Geburtsortes. Dem Guardian hat er erzählt, er habe sich dort sicherer gefühlt, während er schwanger war, als er es in London getan hätte. «Die Leute haben auf mich aufgepasst. Es ist klein. Ich hätte mich bei der Arbeit nie wohlgefühlt, schwanger zu sein.»

Vor dem Hintergrund einer recht transfeindlichen Welt muss Freddy sich seiner eigenen Naivität stellen und über sie hinauswachsen. Dabei braucht er jede Hilfe, die er kriegen kann – vor allem jene seiner Mutter Esme. Mit Mut und Leidenschaft entscheidet Freddy sich für die Schwangerschaft und all ihre Herausforderungen und Konsequenzen.

Esme hat ihren Sohn ermutigt. «Ich habe es geliebt, schwanger zu sein. Jeder sollte es erleben – besonders Männer.» Mutig und erstaunlich nennt sie im Film seine Schwangerschaft. «Ich habe im Grunde Ehrfurcht vor ihm.»

Die Filmemacherin Jeanie Finlay begleitet Freddy in «Der schwangere Mann» über den gesamten Prozess. Dabei ist ihr ein intimer und poetischer Film gelungen – über Familie, Schwangerschaft, Geburt und Identität.

In der ARD-Mediathek kann man den Film schon sehen.

Letztes Jahr entschied der Europäische Gerichtshof: Einer trans Mutter aus Moskau darf Kontakt zu Kindern nicht verboten werden (MANNSCHAFT berichtete). Ebenfalls im Jahr 2021 wurde das russische Bild eines trans Mannes als «World Press Photo» nominiert (MANNSCHAFT berichtete).

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