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Denkmal soll an LGBTIQ-Ikone Ruth Bader Ginsburg erinnern

Die Richterin war im September 2020 gestorben

Ruth Bader Ginsburg
Ruth Bader Ginsburg (Foto: Mark Bialek/ZUMA Wire/dpa)

In L.A. soll eine Bibliothek zu Ehren der 2020 verstorbenen Richterin des Obersten Gerichtshofs, Ruth Bader Ginsburg, benannt werden. Nun gibt es auch Pläne für ein Denkmal für die LGBTIQ Ikone in Washington DC.

Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus wurden Gesetze auf den Weg gebracht, um ein Denkmal für Ruth Bader Ginsburg zu errichten – und zwar auf dem Capitol Hill, dem Sitz der US-Regierung.

Der März ist in den USA der Monat der Frauengeschichte, und es gibt nur wenige in der amerikanischen Geschichte, die das Leben von Frauen im ganzen Land so tiefgreifend beeinflusst haben. Vor ihrem Eintritt in den Supreme Court im Jahr 1993 war Ginsburg eine der renommiertesten Bürgerrechtsanwälte des Landes. Sie war erst die zweite Richterin an dem Gericht. Im September ist Ginsburg gestorben (MANNSCHAFT berichtete). Sie wurde 87 Jahre alt.

«Sie war eine Ikone und eine Vorreiterin, die ihr Leben dem Öffnen von Türen für Frauen widmete, zu einer Zeit, als so viele dafür waren, sie geschlossen zu halten», erklärte die demokratische Senatorin Amy Klobuchar. «Es ist nur angemessen, dass die Mitglieder des Senats und des Repräsentantenhauses ihr Leben und ihre Dienste ehren, indem sie ihr ein Denkmal errichten.»


In Washington begegnet man Ruth Bader Ginsburg ohnehin oft. Das Gesicht der legendären Supreme-Court-Richterin prangt an Hausfassaden. In Souvenirläden ziert es T-Shirts und Baby-Bodys, Kaffeetassen und Socken. Trotz schwerer Krankheit und Chemotherapie kam sie ihrem Amt am höchsten US-Gericht bis zu ihrem Tod nach und setzt sich bis zuletzt für den verfassungsmässigen Schutz vor Diskriminierung und für LGBTIQ Menschenrechte ein.

In L.A.s Regenbogenviertel West Hollywood soll zu Ehren der verstorbenen Richterin des Obersten Gerichtshofs eine Bibliothek benannt werden. Der Stadtrat von West Hollywood votierte im Dezember mit 3 zu 2 Stimmen dafür, die Benennung einer neu errichteten Bibliothek von 32.000 Quadratmetern Grösse nach Ginsburg zu empfehlen (MANNSCHAFT berichtete).

Ginsburg, die im September an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben war, war während ihrer gesamten Zeit als Anwältin massgeblich an den rechtlichen Siegen für die Rechte der Frau beteiligt und wurde zu einer feministischen Ikone für ihre Arbeit beim Aufbau eines Verfassungsverfahrens gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.


Ginsburg wurde 1993 von Bill Clinton zum Obersten Gerichtshof der USA ernannt und wurde eine der lautesten Befürworter*innen des Gerichts für LGBTIQ-Rechte. Sie zog die Wut der Konservativen auf sich, indem sie selbst mehrere gleichgeschlechtliche Hochzeiten vor der historischen Entscheidung des Gerichts von 2015 (MANNSCHAFT berichtete) durchführte, während ihr häufiger Widerspruch gegen die konservativeren Richter des Gerichts den liebevollen Spitznamen «Notorious RBG» einbrachte.

Als der Oberste Gerichtshof 2018 zugunsten einer Bäckerei entschied, die sich weigerte, ein schwules Paar zu bedienen, erklärte Ginsburg öffentlich ihr Missfallen. «Ich bin mit der Schlussfolgerung des Gerichts, dass Craig und Mullins diesen Fall verlieren sollten, überhaupt nicht einverstanden», schrieb sie damals und erklärte, die Weigerung des Bäckers sei diskriminierend. «Wenn ein Paar eine Bäckerei wegen einer Hochzeitstorte kontaktiert, ist das Produkt, das sie suchen, eine Torte, die ihre Hochzeit zelebriert – keine Torte, die heterosexuelle Hochzeiten oder gleichgeschlechtliche Hochzeiten feiert – und das ist der Service, der Craig und Mullins verweigert wurde.»

Schon während der Präsidentschaft Barack Obamas hatten Justizkreise Ginsburg angesichts ihres fortgeschrittenen Alters zum Rücktritt gedrängt, um dem Demokrat*innen die Gelegenheit zu geben, einen Nachfolger zu platzieren. «Wen hätten Sie lieber im Gericht als mich?», konterte sie die Forderungen damals in einem Interview. Stattdessen konnte sein Nachfolger Trump nach ihrem Tod  die konservative Richterin Amy Coney Barrett für den Supreme Court durchsetzen (MANNSCHAFT berichtete). (mit dpa)


Wolfgang thierse

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